Britz will Peugeot in der Stadt halten

Saarbrücken

 330 Beschäftigte arbeiten bei der Peugeot Deutschland GmbH in Güdingen. Foto: Becker&Bredel

330 Beschäftigte arbeiten bei der Peugeot Deutschland GmbH in Güdingen. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Verlässt die deutsche Peugeot-Zentrale den Standort Saarbrücken? Verlagert der Konzern zumindest einige Bereiche der Verwaltung nach Köln, um sie mit entsprechenden Abteilungen des 1976 "angeheirateten" Partners Citroën zu verschmelzen?Entsprechende Meldungen verunsichern die 330 Mitarbeiter in Saarbrücken, spätestens seit dem offiziellen Bekanntwerden kurz nach Weihnachten. 100 Beschäftigte könnten von der Umstrukturierung betroffen sein. "Es ist nichts entschieden", sagte Peugeot-Kommunikationschef Thomas Schalberger am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach Darstellung Schalbergers geht es aus Gründen der Arbeitserleichterung und Kostenersparnis um eine "Zusammenführung von bestehenden Funktionen", sofern solch eine Fusion sinnvoll sei. In allen Ländern, in denen Peugeot und Citroën am Markt sind, seien die Zentralen bereits vereint, außer eben in Deutschland, erklärte Schalberger und kündigte an, erst Ende März Endgültiges sagen zu können. Dann soll die interne Projektgruppe, die sich mit den Möglichkeiten der Zusammenlegung befasst, ihre Ergebnisse vorgelegt haben.

Alarmiert von den möglichen Rückzugsplänen Peugeots und einem einhergehenden Verlust von Arbeitsplätzen schrieb die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) umgehend einen Brief an Olivier Dardart, den Markenvorstand von Peugeot, der übrigens von 2006 bis 2009 selbst Leiter der Saarbrücker Deutschland-Filiale war. Die Stadt Saarbrücken machte das Schreiben am 2. Januar auf ihrer Internetseite öffentlich. Britz erinnert darin an die seit 1967 bestehende "starke Partnerschaft" zwischen der Marke und der Landeshauptstadt und bietet an, auch weiterhin alles Mögliche zu tun, um Peugeot Deutschland "attraktive Standortbedingungen und ein positives Marktumfeld zu schaffen". Bereits 2008 habe es ja Gespräche von Peugeot mit Stadt- und Stadtwerke-Mitarbeitern "zu Standortsicherungsmaßnahmen" gegeben. Nun soll erneut ausgelotet werden, ob die Stadt es überhaupt in der Hand hat, Peugeot zum Verbleib bewegen zu können.

Immerhin, der Brief wurde bereits am Dienstag, 3. Januar, beantwortet. Wie bekannt wurde, macht sich Peugeot Deutschland darin freundlich die Sichtweise zu Eigen, dass beide Seiten traditionell ein enges Verhältnis pflegten und bietet bereits für den kommenden Dienstag ein Treffen von Markenvorstand und Oberbürgermeisterin an.

Wie aus dem Saarbrücker Rathaus zu erfahren war, ist Charlotte Britz zwar noch in Urlaub. Die Stadtverwaltung werde aber gleichwohl dieses Angebot annehmen.

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