St. Arnual. Dass "Brassolution" den Beinamen "High Energy BigBand" redlich verdient, stellte das saarländische Ensemble am Sonntagmorgen zum Auftakt der neuen Reihe "Sunday Sessions" in der Daarler Kettenfabrik unter Beweis. Zur Matinee-Zeit trat das nach Vorbild der "Maynard Ferguson Big Bop Nouveau Band" formierte Ensemble zum ersten Mal seit Februar wieder auf und präsentierte sich trotz monatelanger Bühnenabstinenz prächtig eingespielt. Das Publikum ging begeistert mit, auch wenn die Zuhörer dank des fleißig beheizten offenen Kamins binnen kurzer Zeit rochen wie ein Räucherschinken. "Brassolution" steht unter der Leitung von Achim Paul Schneider (Trompete) und spielt fast ausschließlich Eigenkompositionen aus den Reihen der Bandmitglieder: zeitgemäße Arrangements mit druckvollem "Gebläse", wohlfühligen Piano-Sounds und stimulierender Rhythmusgruppe - knackig und mit markanten Akzenten.Der Repertoire-Bogen ist stilistisch weit gespannt und reicht von weich tänzelnden Latin-Nummern in vertracktem Sechsviertel-Takt über Swing-Walzer bis zu elastisch pulsierendem Funk. Die aufgefrischte aktuelle Besetzung trumpft mit jungen Exil-Saarländern wie zum Beispiel Christian Pabst (Piano) oder Daniel "D-Flat" Weber (Schlagzeug) auf, die eigens aus Bern oder Amsterdam anreisen. Sogar Quotenfrauen sind zu verzeichnen: "Wir haben ein paar Mädchen dabei", ulkte Bassist Jochen Lauer, der auch moderierte. Gemeint waren Saxofonistin Kristina Brodersen und Posaunistin Alisa Klein sowie Gast-Sängerin Inez Schäfer. Die gefiel hier trotz nicht optimalem Mikrofon mit cooljazzig-katzigem Gesang und drehte trotz Hustens bei Stevie Wonders "Superstitious" ordentlich auf.