Brandstiftung im Parkhaus

Homburg · In einem Müllcontainer ist gestern Morgen der Brand im städtischen Parkhaus ausgebrochen, der für einen Großeinsatz der Feuerwehr sorgte. Die Polizei spricht von 100 000 bis 200 000 Euro Sachschaden.

Homburg. "Ich wurde früh am Morgen wach, weil es nach Rauch gestunken hat. Ich habe dann sofort die Polizei informiert." Iwona Wiemer, Anwohnerin über dem Homburger Tal-Zentrum, schildert gestern sachlich die Minuten, in denen sie feststellen musste, dass es im städtischen Parkhaus, unterhalb ihrer Wohnung, brannte. "Ich bin niemand, der schnell Angst hat." 15 Minuten habe sie auf das Eintreffen der Feuerwehr gewartet, "und dann ging alles sehr schnell".Der Grund für den Einsatz, der ab sieben Uhr in der Früh gestern die Homburger Innenstadt beherrschte, war ein Feuer im städtischen Parkhaus unterhalb des Tal-Zentrums. Dort hatte sich aus zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Gründen ein Brand entzündet. Homburgs Wehrführer Bernd Habermann: "Um sieben Uhr wurde uns dieser Brand im Bereich Tiefgarage und Uhlandhof gemeldet. Wir haben sofort Vollalarm ausgelöst. Alle Homburger Löschbezirke und die Werksfeuerwehr von Bosch wurden aktiviert." Zuerst sei, so Habermann, rund 20 Minuten lang der eigentliche Brand bekämpft worden, später sei es darum gegangen, den Rauch, der sich sowohl im Parkhaus selbst als auch in zahlreichen, darüber liegenden Geschäften gesammelt hatte, abzulüften.

Gerade dieses Entlüften von Tiefgarage und Geschäftslagen bedeutet viel Arbeit für die Feuerwehrleute und deutliche Behinderungen für die betroffenen Gewerbetreibenden. So konnte verschiedene Anlieger des Tal-Zentrums nicht wie gewohnt öffnen. Schlimm hatte es vor allem die erwischt, denen der Rauch über die Keller und Lüftungsanlagen jede Menge Ruß in die Geschäftsräume getragen hatte. So wie bei Silvio Natale, Betreiber eines Bistros und des Cafés Glockenstube. "Das Café kann ich heute nicht aufmachen. Dort liegt millimeterdick der Ruß. Über den Aufzug und die Klimaanlage ist der Rauch dorthin gezogen."

Als einer der ersten Feuerwehrleute schilderte Gruppenführer Jens Motsch seine Eindrücke vom Einsatzort so: "Es war unglaublich warm, stockduster und voller Rauch." Letzterem rückten die Einsatzkräfte mit großen Entlüftern zu Leibe, übergroßen Ventilatoren. Hier war vor allem die Werksfeuerwehr von Bosch gefordert, die, neben Michelin, als einzige in Homburg solches Gerät vorhalten. Unter Vollschutz gingen die Einsatzkräfte gegen die Nachwirkungen des Brandes vor, erst nach einiger Zeit normalisierte sich der morgendliche Betrieb im Tal-Zentrum wieder.

Über die Brandursache herrschte zunächst Unklarheit. So nannte die Einsatzleitung der Feuerwehr am Morgen einen Paletten-Stapel oder ein im Parkhaus abgestelltes Auto als mögliche Ausgangspunkte des Feuers. Am Nachmittag dann erste Informationen der Brandermittler des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken, dorthin waren die Ermittlungen verlagert worden: So sei der Brand in einem Müllcontainer ausgebrochen, präzisierte Polizeihauptkommissar Stephan Laßotta. "Derzeit gehen wir von Brandstiftung aus, unklar ist aber im Moment noch, ob hier Vorsatz oder Fahrlässigkeit besteht." Den Schaden bezifferte Laßotta mit 100 000 bis 200 000 Euro, Ursache für die hohe Schadenssumme sei die massive Rauchentwicklung.

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