Brandstifter stören Statistik

St. Wendel · Die Brandstifterserie in und um Grügelborn hat die Feuerwehr auf Trab gehalten. Das schlägt sich auch auf die Statistik 2011 für den Landkreis St. Wendel nieder. Die Gesamtzahl der Einsätze hielt sich aber die Waage.

St. Wendel. Die Täter, die für die Brandserie in Grügelborn verantwortlich sind, haben mit dazu beigetragen, dass die Zahl der Feuerwehreinsätze im Landkreis 2011 stiegen. Das geht aus der Jahresstatistik hervor, die jetzt Kreisbrandinspekteur Hans-Josef Keller vorlegte. "Das hat uns zu schaffen gemacht", sagt der 59-Jährige. 404 Mal mussten seine Kollegen im vergangenen Jahr raus, um Flammen zu bekämpfen. 2010 waren es 342 Fälle.Gleichzeitig gingen Notrufe zu technischen Hilfseinsätzen im Jahresvergleich zurück, laut Kreisbrandinspekteur von 837 auf 550. Dazu gehöre unter anderem: Keller auspumpen, umgestürzte Bäume wegschaffen, bei Autounfällen Polizei und Notärzte unterstützen.

Was diese Verkehrseinsätze betrifft, zeigen die statistischen Zahlen ebenso nach unten. Der Kreisfeuerwehrchef führt dies insbesondere auf den milden Winter Ende 2011 zurück. Denn wenn Straßen wegen Schnees glatt sind oder Eisregen die Fahrbahnen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt, dann seien auch die Wehrleute stärker in der Pflicht. Allein der spektakuläre Unfall auf der A 62 bei Freisen habe Ende 2010 kurz vor Weihnachten verdeutlicht, wie witterungsanfällig der Verkehr ist. Damals war ein Lastwagen in Richtung Kaiserslautern in den Graben gerutscht und hatte über Stunden die Fahrbahn blockiert. Die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) waren stundenlang damit beschäftigt, die Menschen in ihren kalten Wagen notdürftig zu versorgen, bis der Weg wieder frei war. Verletzt wurde niemand. Der Fahrer des Unglückswagens stand fassungslos an der Unfallstelle. Solche folgenschwere Zwischenfälle habe die Feuerwehr 2011 nicht registriert.

Keller freut es zudem, dass dramatische Vorfälle mit Toten ebenso zurückgingen. Sechs Menschen bargen die Feuerwehren nach Unglücken tot. 2010 waren es zehn.

In der Summe kamen 954 Einsätze zusammen. Das Jahr zuvor wiesen die Statistiker noch 1179 aus. Im Fünf-Jahres-Vergleich mussten die Wehren des St. Wendeler Landes 2009 mit 670 Mal am wenigsten ausrücken .Foto: Feuerwehr/SZ

"Das hat uns zu schaffen gemacht."

Kreisbrand- inspekteur Hans-Josef Keller (59) zur bislang ungeklärten Brandstifterserie

in Grügelborn und Umgebung

Auf einen Blick

Jede Gemeinde (Freisen, Marpingen, Namborn, Nohfelden, Nonnweiler, Oberthal, Tholey) und die Stadt St. Wendel im Landkreis St. Wendel verfügen über je eine eigene freiwillige Feuerwehr. Diese sind in 61 Löschbezirke (örtliche Feuerwehreinheiten) unterteilt.

1936 Mitglieder sind einsatzbereit, davon 153 Frauen. 60 Jugendfeuerwehren gibt es. 727 Freiwillige (Acht- bis 16-Jährige) gehören ihnen an, hiervon wiederum 156 Mädchen.

In den Altersabteilungen sind 563 Mitglieder.

 Dieser gekippte Laster aus Ludwigshafen hatte im Frostwinter am 21. Dezember 2010 die A 62 bei Freisen in Richtung Kaiserslautern stundenlang blockiert. Mehrere Feuerwehren waren gefordert. Wegen der milden Temperaturen Ende 2011 blieben derartige Einsätze auf schneeglatten Straßen aus. Foto: B&K/SZ

Dieser gekippte Laster aus Ludwigshafen hatte im Frostwinter am 21. Dezember 2010 die A 62 bei Freisen in Richtung Kaiserslautern stundenlang blockiert. Mehrere Feuerwehren waren gefordert. Wegen der milden Temperaturen Ende 2011 blieben derartige Einsätze auf schneeglatten Straßen aus. Foto: B&K/SZ

Feuerwehrmusiker (Spielmannszug, Chor): 25. (Quelle: FFW) hgn

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