Brandschutzerziehung bereits im Vorschulalter

Heusweiler · Schon Kleinkinder sollen spielerisch erfahren, was im Falle eines Brandes zu tun ist, empfehlen Experten. Den Kleinsten soll dabei auch die mögliche Angst vor der Feuerwehr genommen werden.

Wie kann man Kleinkinder auf Brände vorbereiten? Wie kann man sie, falls es brennt, aus einer Kindertageseinrichtung retten? Darüber haben sich am Samstag rund 120 Experten auf dem Bundeskongress "Prävention und Brandschutz in Kinder-Tageseinrichtungen" in Heusweiler ausgetauscht, der vom Arbeitskreis "Mission sicheres Zuhause" und der Heusweiler Feuerwehr organisiert wurde.

Die eigentliche Brandschutzerziehung beginne ab dem Vorschulalter, erklärte Nadine Krenz, Bildungsreferentin der baden-württembergischen Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. Dabei gehe es darum, Kindern die Rolle und Aufgaben der Feuerwehr näher zu bringen und ihnen beizubringen, wie sie sich im Falle einer Evakuierung verhalten sollen. Auf spielerische Weise führe man Kinder an diese Themen heran, so Krenz. Denkbar sei ihnen zu zeigen wie ein Feuerzeug funktioniert. Angebracht sei auch, mal einen Feuerwehrmann mit Ausrüstung in eine Kita einzuladen. Denn es käme durchaus vor, dass sich Kinder im Brandfall - aus Angst vor dem Feuerwehrmann - verstecken, so Krenz.

Mit Kindern unter drei Jahren dürfe man in Schleswig-Holstein derzeit keine Evakuierungen üben, berichtete Heinrich Kühl, Brandschutzbeauftragter des schleswig-holsteinischen Kreises Rendsburg-Eckernförde. Für Erzieher sei es aber eine große Herausforderung, im Ernstfall Krippenkinder in Sicherheit zu bringen. Kindergärten, die nicht über entsprechende Räumlichkeiten zur Evakuierung verfügten, könnten auf benachbarte Familienhäuser ausweichen, schlug Kühl vor. Im Saarland sei das Problem, dass die Brandschutz-Schulungen für Erzieher nicht geregelt seien, erklärte Dorothee Roos, Leiterin für die Gesamteinrichtungen Dillingen der Kita gGmbH. So mangele es etwa an Firmen, die sich darauf spezialisiert haben. Zwar böten viele Feuerwehren Schulungen an. Aber nicht jede Feuerwehr verfüge über die personellen und die ausbildungstechnischen Kapazitäten. Ein Mal pro Jahr müsse in jeder Kita eine Schulung für Erzieher und eine Evakuierungsübung für die Kinder durchgeführt werden. "Damit die Kinder keine Angst davor haben, wird ein paar Wochen vor der Übung mit ihnen darüber gesprochen", sagte Roos.

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