Brandherd war in der Decke versteckt

"St. Ingbert" Brand Schmorbrand Feuerwehr Fumatech Vermotec "Am Grubenstollen" Großeinsatz

 Drei Feuerwehrleute haben sich bei einem Einsatz im Gewerbegebiet Am Grubenstollen verletzt, wo Freitag auf Samstag eine Zwischendecke in der Halle von Fumatech verschmorte. Foto: Becker&Bredel

Drei Feuerwehrleute haben sich bei einem Einsatz im Gewerbegebiet Am Grubenstollen verletzt, wo Freitag auf Samstag eine Zwischendecke in der Halle von Fumatech verschmorte. Foto: Becker&Bredel

St. Ingbert. Rauch, der aus einem Firmengebäude drang, hatte am Freitagabend die St. Ingberter Feuerwehr in Alarm versetzt (wir berichteten). Die ersten Einsatzkräfte, die kurz vor 19 Uhr Am Grubenstollen eintrafen, bestätigen die starke Verrauchung. Doch selbst als die Feuerwehrleute in die Räumen der zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr arbeitenden Firma Fumatech vorrückten, blieb das Szenario mysteriös. "Es gab kein offenes Feuer, daher wussten wir lange nicht, woher der Rauch kam", sagte Wehrführer Timo Meyer.Doch nicht nur der unklare Brandherd führte dazu, dass sich der gemeldete Lagerhallenbrand schnell zum Großeinsatz entwickelte, an dem schließlich 150 Einsatzkräfte aller St. Ingberter Wehren sowie von THW und DRK beteiligt waren. Richtig brisant waren nämlich die Gas- und Wasserflaschen, die beim Mem-branhersteller Fumatech lagern. Die explosionsgefährdeten Gefahrenstoffe wurden sofort aus einer Lagerhalle geborgen. Währenddessen versuchten mehrere Atemschutztrupps, die auch von der benachbarten Firma Vermotec in das verrauchte Gebäude vordrangen, den Brandort und die Rauchquelle zu lokalisieren.

Das war ein schwieriges Unterfangen. Aus dem Dachbereich der Fumatech fielen bereits Kleinteile. "Aber auch Glutnester, die uns zeigten, dass es offenbar in einer Zwischendecke zwischen Erd- und Obergeschoss schmorte", berichtete der Wehrführer.

Ein Feuerwehrmann durchbrach die verschmorte Zwischendecke und stürzte ins Erdgeschoss. Schwer verletzt wurde er ins Krankenhaus gebracht. Ebenfalls in der Klinik endete der Einsatz für einen Feuerwehrmann, der sich am Sprunggelenk verletzt hatte, sowie einem weiteren seiner Kollegen, der von einem brennenden Teil getroffen wurde, das von der Decke fiel.

Vorsorglich hatten Polizei und Feuerwehr am Freitagabend die Anwohner rund um das Gewerbegebiet Am Grubenstollen gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. "Diese Warnung erfolgte aber nur, um die Menschen vor dem Rauch zu schützen", erläuterte Meyer. Die sofortigen Messungen der sogenannte ABC-Erkunder, die am Freitagabend aus dem Bereich Blieskastel nach St. Ingbert beordert worden waren, ergaben keine Gefährdung der Bevölkerung.

Bis nach Mitternacht bekämpften die Wehren den Schmorbrand in der Zwischendecke des Firmengebäudes. Eine Sicherheitswache der Feuerwehr blieb sogar bis zum Samstagmorgen Am Grubenstollen im Einsatz. Die Ermittlungen der Polizei zur Ursache des Brandes bei Fumatech dauern noch an. Der Sachschaden dürfte erheblich sein. Darauf deutet, dass ein Statiker das Firmengebäude Samstag früh als einsturzgefährdet einstufte.

 Samstag früh stand eine Gartenlaube in der Dr.-Ehrhardt-Straße in Flammen. Foto: Alex Weber

Samstag früh stand eine Gartenlaube in der Dr.-Ehrhardt-Straße in Flammen. Foto: Alex Weber

Die Feuerwehr in St. Ingbert war nach dem Brand Am Grubenstollen kaum eingerückt, da riss am Samstag gegen sechs Uhr erneut die Sirene Einsatzkräfte und Bürger aus dem Schlaf. Neben einem Haus in der Dr.-Ehrhardt-Straße am Roten Flur in St. Ingbert standen eine Gartenlaube sowie einige Bäume in Flammen. Das Feuer, durch das niemand verletzt wurde, war nach Angaben der Feuerwehr in einem halben Stunde gelöscht. schet

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