Brandermittler sind sicher: Feuer wurde gelegt

Marpingen. Der Schreck sitzt noch tief bei den Menschen in der Marpinger Neugasse. Das verrußte Haus mit der Nummer zehn erinnert sie daran, welches Unglück Samstag hier passierte: ein Brand, der das Dachgeschoss zerstörte und die Kneipe Altneugass darunter. Über 60 Feuerwehrleute waren beschäftigt, dass die Flammen nicht auf angebaute Reihenhäuser übergriffen

Marpingen. Der Schreck sitzt noch tief bei den Menschen in der Marpinger Neugasse. Das verrußte Haus mit der Nummer zehn erinnert sie daran, welches Unglück Samstag hier passierte: ein Brand, der das Dachgeschoss zerstörte und die Kneipe Altneugass darunter. Über 60 Feuerwehrleute waren beschäftigt, dass die Flammen nicht auf angebaute Reihenhäuser übergriffen.Doch wie war es zu diesem verheerenden Hausbrand überhaupt gekommen? Stephan Laßotta von der Pressestelle der Landespolizeidirektion in Saarbrücken: "Die Brandermittler gehen davon aus, dass Feuer gelegt wurde." Demnach sollen die Experten eindeutige Hinweise nahe des Sofas in der Dachgeschosswohnung des Hauseigentümers entdeckt haben. Darum sei dieser auch dringend tatverdächtig, berichtet der 47-Jährige weiter.

Bislang sei der 58 Jahre alte Marpinger noch nicht vernommen worden. Direkt nach dem Brand war er mit Rauchvergiftung in die Marienhausklinik nach St. Wendel gekommen. Jetzt sei er in der dortigen Psychiatrie untergebracht. Denn laut Laßotta schließen seine Kollegen nicht aus, dass der Hausbesitzer lebensmüde ist und sich etwas antun könne.

Der Gaststättenpächter Nikolaus Schelbras (49) und die Feuerwehr hatten übereinstimmend von Explosionen in der Wohnung des Tatverdächtigen berichtet. Der Polizeisprecher bestätigte dies: "In der Wohnung sind CO2-Patronen gefunden worden, wie sie für Sahnespender in der Gastronomie gebraucht werden." Diese seien durch die Hitze geplatzt.

Nachdem Schelbras am Tag nach dem Feuer nicht in sein Lokal gedurft hat, war er gestern erstmals wieder drin. Die Einrichtung sei durch das Löschwasser zerstört. "Das Holz ist aufgequollen. Das Wasser stand knöcheltief." Er habe sich mittlerweile wieder gefasst. Der Kneipier hatte den bewusstlosen Hausbesitzer mit Hilfe eines Gastes aus der Flammenhölle gerettet und sich dabei selbst eine Rauchvergiftung zugezogen. Schelbras gestern Nachmittag: "Ich habe immer noch Beschwerden beim Einatmen." Ein Arzttermin im Ottweiler Kreiskrankenhaus, wo der Gastwirt nach dem Feuer eingeliefert worden war, stand noch aus.

Wie es mit der Pilsstube weitergeht, ist indes noch unklar. Statiker müssen klären, ob das Haus überhaupt zu retten ist.

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