Bouillon will neue Szene aufbauenPHF untersützt junge Bands

St. Wendel. Akustische Gitarren erklingen am Mittwochabend in der St. Wendeler Fun Music School, die fünf Gewinner-Bands von "WND Band Works" (wir berichteten) präsentieren ihre Lieder völlig unplugged. Junge Musiker, die normalerweise Schlagzeug spielen, greifen in dieser Besetzung kurzerhand zur Gitarre

 Spirit Wanted bei ihrer Präsentation am Mittwoch. Foto: SZ

Spirit Wanted bei ihrer Präsentation am Mittwoch. Foto: SZ

St. Wendel. Akustische Gitarren erklingen am Mittwochabend in der St. Wendeler Fun Music School, die fünf Gewinner-Bands von "WND Band Works" (wir berichteten) präsentieren ihre Lieder völlig unplugged. Junge Musiker, die normalerweise Schlagzeug spielen, greifen in dieser Besetzung kurzerhand zur Gitarre. Da spricht auch Ralph Schäfer-Lösch, der Leiter der Musikschule, von einer "Super-Leistung". Zumal die Jungs erst am Samstag spontan beschlossen hatten, die akustische Variante zu wählen. Auch Bürgermeister Klaus Bouillon ist begeistert: "Die Darstellung ist top."Nachdem sich die fünf Bands nicht nur musikalisch präsentiert, sondern auch kurz vorgestellt haben, sieht er sich bestätigt: "Das ist gut angelegtes Geld." Die 10 000 Euro seien sogar so gut angelegt, dass er das Projekt weiter ausbauen will. "Wir haben hier die Chance, etwas zu bieten, was es woanders nicht gibt", sagt er. Derzeit werde Bestandsaufnahme gemacht. Wieviele Proberäume werden benötigt? Bouillon will jungen Bands helfen, will monatliche Treffen organisieren: "Wir bauen hier eine absolut neue Szene auf."Das würdigen auch die Musiker. So sagt Christian Schönfeld von den Stuffed Animals: "Es ist toll, dass uns das Ganze hier ermöglicht wird." Schon jetzt habe sie das Projekt weitergebracht, erklären die Musiker unisono. Das bestätigt auch Schäfer-Lösch: "Die ersten Band-Coachings, einen Gesangs-Workshop und Instrumental-Kurse haben wir schon hinter uns", erzählt er. Außerdem haben die Bands professionelle Fotos gemacht und eigene Pressemappen erstellt, und sie arbeiten an ihren Internetseiten. Und es geht weiter. Am kommenden Sonntag lernen die Jungs und Mädels in einem Workshop, wie man eigene Texte schreibt. Denn dieser Wunsch habe sich bei den Einzelgesprächen herauskristallisiert, berichtet Schäfer-Lösch: "Alle wollen ihre eigenen Songs machen." Dirk, wie kommt PHF eigentlich dazu, bei "WND Band Works" mitzumachen?Dirk Schröder: Ich habe von dem Projekt gehört, mir hat das Konzept gefallen, und da hab ich der Music-School unsere Mitarbeit angeboten. Was genau gefällt Euch an dem Konzept?Schröder: Das ist genau das richtig Angebot für junge Bands. Hätten wir damal in unserer Anfangszeit solche Unterstützung gehabt, hätten wir viel Zeit, Geld und Nerven gespart. Viele negative Erfahrungen hatten wir nicht gemacht. Wichtig sind beispielsweise die Informationen über Gema-Gebühren sowie steuerliche und rechtliche Tipps.Was sind Eure Aufgaben bei "Band Works"?Schröder: Wir sind Dozenten bei zwei Workshops, bei einem geht es um Promotion, beim anderen um Booking und Bühne. Wir erzählen von unsren Erfahrungen. Es ist doch so: Viele junge Bands sitzen immer im Proberaum und träumen von dem Auftritt auf der großen Bühne. Und dabei bleibts auch . Wir sagen ihnen, wie sie diesen Wunsch nach draußen schreien. Was hältst Du von den fünf ausgewählten Bands?Schröder: Ich finde die Musik gut und vor allem das Auftreten. Sie wirken schon sehr professionell - und das in teilweise sehr jungem Alter. Die können deutlich weiter kommen als wir. "Wenn wir irgendwann junge Beatles finden, bekomme ich zehn Prozent vom Honorar."Bürgermeister Klaus Bouillon

HintergrundMit "WND Band Works" unterstützen die Stadt St. Wendel und die Fun Music School fünf junge Musikgruppen aus der Region ideell und finanziell. Dafür stellt die Stadt in diesem Jahr 10 000 Euro bereit. Bei einem Casting Anfang Dezember 2008 wählte die Jury, bestehend aus Axel Birkenbach vom Kulturamt, Musiker Volker Peter und SZ-Redakteurin Melanie Mai, fünf Bands aus: Spirit Wanted, Souldivers, The Racoons, No Confusion und Stuffed Animals. Diese werden jetzt betreut und geschult, beim Stadtfest im Juni können sie das Erlernte präsentieren. him

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