Schwimmbäder im Saarland Bouillon will höhere Bäder-Eintrittspreise

Saarbrücken · Wer gerne eines der 30 Hallen- und 39 Freibäder im Saarland besucht, muss sich in Zukunft auf höhere Eintrittspreise einstellen. Grund sind die hohen Defizite, die die Bäder verursachen. Jahr für Jahr müssen die Kommunen für ihre Bäder 29 Millionen Euro zuschießen. Viele Bäder sind dringend sanierungsbedürftig.

 Saarländische Bäder brauchen  Zuschüsse der Kommunen.

Saarländische Bäder brauchen  Zuschüsse der Kommunen.

Foto: picture-alliance/ dpa/Franz-Peter Tschauner

Innenminister Klaus Bouillon (CDU) will Mittel aus seinem zehn Millionen Euro schweren Förderprogramm für die Sanierung nur dann lockermachen, wenn die Defizite sinken. Bislang werden einer Analyse des Innenministeriums zufolge nur 27 Prozent der Kosten durch den Eintrittspreis gedeckt, in einigen Bädern liegt der Kostendeckungsgrad gerade mal im einstelligen Prozentbereich.

Eine Expertenkommission aus Vertretern der Kommunen, des Schwimmbundes, der DLRG und des Innenministeriums arbeitet derzeit an einem Bäderkonzept. Das Gremium soll, wie es im Innenministerium heißt, Fragestellungen wie neue Kooperations- und Finanzierungsformen, Nutzung von Synergieeffekten, Betriebsplanung und Förder-Erfordernisse diskutieren – und dann „Schlussfolgerungen und Hinweise in einem Konzept für die saarländische Bäderlandschaft ausarbeiten“. Denn für die Bäder seien allein die Kommunen verantwortlich und nicht das Land. Das Förderprogramm des Landes soll zwar erst auferlegt werden, wenn die Expertengruppe Ergebnisse vorweisen kann. Doch Innenminister Bouillon hat kürzlich angedeutet, wohin die Reise gehen wird. „Jeder, der kommt, muss wenigstens 60 Prozent Deckungsgrad haben“, sagte Bouillon Anfang November beim CDU-Landesparteitag. „Wir fördern als Landesregierung doch nicht Projekte, damit die Verschuldung noch höher wird.“ Die Menschen wüssten, was die Stunde geschlagen habe. „Sie vertragen die Wahrheit.“

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