„Bosen-Eckelhausen ist lebenswert“

Unser Ort hat viele Gesichter – heute Bosen-Eckelhausen · Die Saarbrücker Zeitung zeigt, wie viele Gesichter die Orts- und Stadtteile im St. Wendeler Land haben.

 Etliche Bewohner aus Bosen-Eckelhausen ließen es sich nicht nehmen bei dem SZ-Fototermin „Unser Ort hat viele Gesichter“ dabei zu sein. Foto: B&K

Etliche Bewohner aus Bosen-Eckelhausen ließen es sich nicht nehmen bei dem SZ-Fototermin „Unser Ort hat viele Gesichter“ dabei zu sein. Foto: B&K

Foto: B&K

Heute starten wir unsere Reihe in der Gemeinde Nohfelden und beginnen mit dem Doppeldorf Bosen-Eckelhausen.Ein echter "Vereinsmeier" ist nach eigener Angabe Horst Barth. Der 63-Jährige ist Ortsvorsteher von Bosen-Eckelhausen, und das bereits seit 1989. Er ist nicht nur in vielen der 20 Vereine und Verbände im Nohfelder Ortsteil selbst tätig, sondern ist auch noch ein echter "Ur-Bosener". "Meine Vorfahren hier lassen sich bis 1699 zurückverfolgen", erzählt er. Doch diese starke Verwurzelung mit seinem Heimatort lässt ihn nicht nur das Positive sehen. So bedauert Horst Barth zum Beispiel, das es zurzeit kein Lebensmittelgeschäft mehr gibt. "Die Filiale der Volksbank macht eventuell auch bald zu", fügt er an. Doch immerhin gibt es in dem zweigeteilten Ort ein Backwarengeschäft und eine Gärtnerei. Auch stehen für Gäste von außerhalb zwei renommierte Hotels für Übernachtungen zur Verfügung.

Die 1497 Einwohner verteilen sich auf die beiden Orte Bosen (1264 Bürger) und Eckelhausen (233 Bürger). Bevor diese im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 zusammengefasst wurden, wurde Bosen 972 und Eckelhausen 1397 erstmals urkundlich erwähnt. Die knapp 1500 Bürger haben sich in etwa 20 Vereinen und Verbänden organisiert. Darunter finden sich unter anderem vier Chöre, von denen Horst Barth als Bass-Sänger in dreien aktiv ist. Außerdem gibt es einen Fußballclub, einen Tennis-, einen Schützen- und einen sehr regen Verkehrsverein. Sehr erfolgreich sei auch der Obst- und Gartenbauverein. "Die Mitglieder haben eine tolle Kelteranlage und der Apfelsaft wurde oft prämiert", berichtet Barth. Der Segelverein zieht Mitglieder aus dem Saarland und dem umgrenzenden Rheinland-Pfalz an.

In Eckelhausen ist der Mütterverein ansässig, der sich sehr stark um die Mariengrotte kümmert. Stolz seien die Bosen-Eckelhausener auch auf die Tanz- und Trachtengruppe La Volte. Sie sei "ein Aushängeschild für den Ort", so Barth, "und veranstaltet regelmäßig das Trachtenfest." Der Faschingsclub ist Veranstalter des Trödelmarktes, der immer zeitgleich mit dem Seefest am Bostalsee am letzten Wochenende im Juli stattfindet. "Der Trödelmarkt ist einer der größten in der Region und zieht immer Tausende von Besuchern an", sagt Barth. Die Aussteller würden ihre Teilnahme am Trödelmarkt auch immer wieder mit Ferien am Bostalsee verknüpfen.

Der 1979 in Betrieb genommenen Bostalsee ist einer der größten künstlich angelegten Stauseen in Deutschland und der größte im Südwesten. Dem Großprojekt Center Parcs gegenüber steht er aufgeschlossen gegenüber: "Ich war immer ein Befürworter des Ferienparks." Die oft angeführten Verletzungen in der Natur seien in wenigen Jahren verheilt. Hier zeigt sich auch eine Besonderheit in der freiwilligen Feuerwehr. Der Löschbezirk hat nämlich unter anderem Hilfsmaterial für "Schiffbrüchige" oder wenn das Eis am Bostalsee mal einbricht. Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr funktioniert sogar so gut, dass man zum Fototermin der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" den Leiterwagen zwecks besserer Aufnahme zur Verfügung gestellt habe.

Für seine verbleibende Amtszeit wünscht sich Barth, dass die Infrastruktur erhalten bleibt. "Und die Leichenhalle müsste saniert werden", ergänzt er. An der Bostalstraße seien zwei Bauabschnitte bereits fertig saniert worden, ein Abschnitt folgt noch. Ein neues Baugelände "am Schafbaum" wird erschlossen und dann über zehn Bauplätze verfügen. Einige gelungene Sanierungen habe Bosen-Eckelhausen bereits vorzuweisen. "Bosen ist immer noch lebenswert", so Barth. Eines kann der passionierte Jäger überhaupt nicht leiden: das Zumüllen der Landschaft, wie jüngst etwa am 1. Mai Richtung Bostalsee. Dann sammelt er auch schon mal persönlich die achtlos weggeworfenen Sachen ein. Barth sagt dazu: "Das ist Umweltschutz im Kleinen."

Produktion dieser Seite:

Volker Fuchs, MCG,

Matthias Zimmermann

Zum Thema:

Zur PersonHorst Barth, 63 Jahre, SPD-Mitglied seit 43 Jahren, Parteivorsitzender und Jagdvorsteher. Ortsvorsteher und Ortsratsmitglied seit 1989, Gemeinderat seit 1999. Seit 1. März Pensionär, arbeitete vorher als Verwaltungsbeamter in der JVA Ottweiler. bo

 Andrang am SZ-Tisch: Viele Leser beteiligen sich am 100-Euro-Gewinnspiel. foto: Zimmermann

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Auf einen BlickDas Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 99 Cent. Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: redwnd@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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