Borussia triumphiert Turbulente Finalspiele in Dudweiler

Saarbrücken. Tobias Jost tänzelt mit dem Ball an der Mittellinie. Die Elversberger Abwehr stellt ihm alle Anspielmöglichkeiten zu. Also schießt der Torwart von Borussia Neunkirchen einfach. Er trifft. Mehr recht als schlecht. Aber das ist ihm egal. Tor ist Tor. Solche Szenen sehen die Zuschauer der Qualifikationsturniere zum Fußball-Hallenmasters gefühlte 100 Mal

Saarbrücken. Tobias Jost tänzelt mit dem Ball an der Mittellinie. Die Elversberger Abwehr stellt ihm alle Anspielmöglichkeiten zu. Also schießt der Torwart von Borussia Neunkirchen einfach. Er trifft. Mehr recht als schlecht. Aber das ist ihm egal. Tor ist Tor. Solche Szenen sehen die Zuschauer der Qualifikationsturniere zum Fußball-Hallenmasters gefühlte 100 Mal. Fast nie sind die Treffer von allzu großer Bedeutung. Tore fallen in der Halle zur Genüge. Der Treffer von Tobias Jost jedoch ist ein Besonderer. Er tütet 36 Qualifikationspunkte fürs Mastersfinale in Homburg-Erbach ein. Mit 1:0 hat der Oberligist Borussia Neunkirchen das Finale um den 1. Sparda-Bank-Cup des SV Saar 05 Jugend gewonnen. Das mit 72 Wertungspunkten am höchsten dotierte Turnier des Winters. Der Finalgegner, Ligakonkurrent SV Elversberg II, muss sich mit 18 Punkten und der Torjägerkanone für Andre Mittermüller begnügen. Gegen Borussias Tobias Jost sieht die Elversberger Offensive nämlich kein Land. "Es ist ein tolles Gefühl, der Matchwinner zu sein. Ich freue mich vor allem für die Mannschaft", so Jost nach dem Sieg spitzbübisch lächelnd. Zuvor hatte er beim 3:0-Erfolg im Viertelfinale gegen den Gastgeber SV Saar 05 ebenfalls das vorentscheidende 1:0 erzielt. Im Halbfinale parierte er im Siebenmeterschießen gegen Bübingen einmal. 8:5 hieß es am Ende für die Neunkircher. "Die 36 Punkte sind eine feine Sache. Sie sind ein Grundstein für unsere Teilnahme am Masters-Finale. Da sind wir jetzt so gut wie sicher dabei", ist Jost überzeugt. Mit nunmehr 69,65 Punkten ist Neunkirchen auf Rang zwei der Qualifikations-Tabelle vorgerückt. Dass auch das zweite Halbfinale in der Joachim-Deckarm-Halle (SV Auersmacher gegen SV Elversberg II 7:8) im Siebenmeterschießen entschieden wurde, zeigt, wie ausgeglichen die Top-Mannschaften agierten. Die größten Überraschungen des Turniers waren die Bezirksligisten Saar 05 und Türkiyem Sulzbach. Sie scheiterten erst im Viertelfinale und hatten zuvor Saarlandligisten wie Halberg Brebach ausgeschaltet. "Mit dem Viertelfinale haben wir ein tolles Ergebnis erzielt. Das Turnier insgesamt war so gut besetzt, dass einfach nicht mehr drin war", zeigt sich der Saar-05-Spielertrainer Timon Seibert sehr zufrieden. Unter anderem vier Oberligisten und vier Teams aus der Saarlandliga brachten dem Turnier die saarlandweite Höchstwertung von 72 Masterspunkten ein. Und das, obwohl es im Vorjahr mit 28 noch zu den kleineren gehört hatte. Ein Grund für die Teilnahme von Neunkirchen oder dem FC Homburg war der extra verlegte Kunstrasenteppich sowie die Rundum-Bande. Neben der sportlichen Qualität überzeugte das Turnier die insgesamt 1800 Zuschauer an beiden Tagen auch mit einem reibungslosen Ablauf. "Wir hatten uns 1500 Zuschauer als Ziel gesetzt, das haben wir übertroffen", erläutert Frank Seibert, zweiter Vorsitzender des SV Saar 05 Jugend, und fährt fort: "Möglich war diese Herkules-Aufgabe nur mit unseren mehr als 80 ehrenamtlichen Helfern." Weiter verrät Seibert: "Nächstes Jahr soll das Turnier erneut stattfinden - dann dreitägig. Die Vor- und Zwischenrunde am 29. und 30. Dezember 2010, die Endrunde am 2. Januar 2011. Die Halle ist gemietet." Tobias Jost wäre dann sicher gerne wieder der Matchwinner. Als Torschütze. Oder als Torhüter. Beim Hallenfußball ist für ihn ja beides möglich.Dudweiler. Fußball-Landesligist Viktoria Hühnerfeld hat sich den Turniersieg beim 1. Victoria-Hallen-Cup des SV Scheidt gesichert. Bei der Premiere des Scheidter Qualifikationsturniers zum Volksbanken-Hallenmasters besiegte Hühnerfeld im Finale den luxemburgischen Bezirksligisten AS Remmerchen mit 6:2."Ich freue mich sehr, gerade für die jungen Spieler", meinte Viktorias Spielertrainer Michael Martin, der im Endspiel selbst nicht mehr eingriff: "Bei unserem eigenen Turnier und in Brebach sind wir jeweils wegen nur eines Tores in der Zwischenrunde ausgeschieden. Da tut so ein Erfolg natürlich gut."Hühnerfeld hatte den besseren Start erwischt und war nach schönem Doppelpass mit Andreas Uhl durch Tobias Lehnhoff in Führung gegangen. Remmerchen, bei denen Jean-Paul Wundrack (früher Röchling Völklingen und SG Perl/Besch) die sportliche Leitung inne hat, konterte. Gilles Bertrand und Jerome Raus trafen für die Luxemburger zum 2:1-Zwischenstand nach sechs Minuten. Dass 300 Euro Preisgeld und immerhin 13,5 Masterspunkte schließlich doch an die Grühlingstraße gingen, lag an Tim Greulach und der Undiszipliniertheit der Gäste. Zunächst brachte Greulach Hühnerfeld per Doppelschlag nach vorne, dann diskutierte Remmerchens Torwart Marc Kohl mit Hühnerfelder Anhängern. So sehr, dass er das laufende Spiel vergaß und von Viktorias Torhüter Thomas Kuhn eiskalt zum 4:2 überlupft wurde. Als nach einer Rangelei dann gleich zwei Luxemburger von Schiedsrichter Christian Schaub vorzeitig zum Duschen geschickt wurden, sorgte Daniel Rumpf mit seinen beiden Toren für den 6:2-Endstand.Hoch her ging es auch im kleinen Finale. "Gegen Schafbrücke ist es halt ein Derby, da gehen die Emotionen hoch", sagte Scheidts Trainer Bernd Ursprung nach dem 2:1-Erfolg seines Teams. Schafbrücke - fußballerisch sicher vergleichbar mit den starken Mannschaften aus Hühnerfeld und Remmerchen - scheiterte an der Disziplin. Gökhan Bayraktar hatte Schafbrücke in Führung gebracht, Savas Ogur per Eigentor den Ausgleich für Scheidt erzielt. Nach einem Foul des Scheidters Kevin Quinten tickte Ogur völlig aus, packte seinen Gegenspieler am Kragen und schüttelte ihn durch. Kai Prinz nutzte in der Folge die zahlenmäßige Überlegenheit zum 2:1. "Wir hatten an beiden Turniertagen insgesamt 487 Zuschauer", freute sich Waltraud Maino, die erste Vorsitzende des SV Scheidt, über eine gelungene Masters-Turnierpremiere mit 301 Toren. Eine zweite Auflage des Victoria-Cups soll im Jahr 2011 folgen. cor "Gegen Schafbrücke ist es halt ein Derby, da gehen die Emotionen hoch."Bernd Ursprung,Trainer des SV Scheidt

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