Neunkirchen. Die Überraschungsmannschaft der Fußball-Saarlandliga ist derzeit Borussia Neunkirchen II. Am Sonntag gewannen die Jungs von Trainer Almir Delic 3:1 (1:0), im heimischen Ellenfeld gegen Titelanwärter SV Hertha Wiesbach. Obwohl die Gäste der Partie im ersten Abschnitt ihren Stempel aufdrückten und die Nachwuchstruppe der Borussia permanent in deren Hälfte einschnürten. Aber die Wiesbacher versäumten es, aus dieser Überlegenheit Kapital zu schlagen. Das wohl jüngste Team der Liga, Durchschnittsalter unter 20 Jahre, Torwart Thomas Wiener nicht eingerechnet, stand kompakt in der Abwehr und hatte auch einige Male viel Dusel.Di Giovanni trifft zum 1:0 In Minute 39 wurde der Spielverlauf dann völlig auf den Kopf gestellt. Nach einer Flanke von der linken Seite schoss Jungborusse Angelo Di Giovanni das 1:0. Und dieses Erfolgserlebnis motivierte die Neunkircher. Plötzlich trauten sie sich mehr zu und hielten auch spielerisch dagegen. Nach dem Wiederanpfiff störten sie bereits weit vor dem eigenen Strafraum den Spielaufbau der Hertha und kamen zu guten Kontern. Ein klasse Treffer war das 2:0 in der 53. Minute. Manuel Schuck dribbelte sich links fast auf der Toraußenlinie durch und servierte die Kugel maßgeschneidert. Sascha Lang bedankte sich mit einem Flugkopfball der Marke Tor des Monats. Wenig später hatte Christopher Dahl das 3:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch an Torwart René Paul. Wiesbach versuchte, die Partie zu drehen, allerdings ohne Erfolg. Die Hertha-Spieler scheiterten entweder an Torwart Wiener oder der vielbeinigen Abwehr der Platzherren. Almir Delics Jungs kämpften wie die Löwen, gaben keinen Ball verloren und kombinierten auch recht ordentlich aus der Defensive heraus. Anschlusstreffer nutzlosAls die Hertha in Minute 82 endlich durch Christoph Margardt den Anschlusstreffer erzielte und auf den Ausgleich drängte, ergaben sich für die Borussia weitere gute Möglichkeiten. Aber Alexander Becker köpfte am Tor vorbei. Und Christopher Dahl vergab völlig frei stehend. Erst in der Nachspielzeit gelang Manuel Schuck das 3:1. Wiesbachs Trainer Oliver Braue war sichtlich angefressen: "Meine Mannschaft ging fahrlässig mit ihren Chancen um. Wir waren total überlegen. Aber das unglückliche 0:1 brachte uns aus dem Tritt. Wir hatten an diesem Tag zu viele Ausfälle." Ganz anders Almir Delic. Er war stolz auf seine Mannschaft, die allmählich begriffen habe, was er unter Fußball verstehe. "Aber das ist erst der Anfang. Ich habe noch viel vor mit den Jungs."