Bordellbetreiber wegen Zuhälterei und Steuerhinterziehung angeklagt

Saarbrücken · Wegen Menschenhandels, Zuhälterei und Steuerhinterziehung muss sich ein Paar aus dem Saarland vor dem Landgericht verantworten. Die beiden sind 44 und 45 Jahre alt.

Sie haben zwischen 2006 und 2013 insgesamt sechs Bordelle in Saarbrücken und Neustadt betrieben. Dabei sollen sie rund 650 000 Euro Steuern hinterzogen haben.

Der Oberstaatsanwalt wirft dem Paar zudem vor, dass es in seinen Bordellen zum Teil junge Frauen aus Rumänien einsetzte. Diese seien zwischen 17 und 21 Jahren alt gewesen. Die Frauen stammten jeweils aus ärmlichen Verhältnissen und seien von Zuhältern in heruntergekommene Wohnungen in Deutschland gebracht worden. In Bordellen hätten sie dann möglichst tabulos und auch ohne Kondom arbeiten müssen. Die Hälfte der Erlöse aus der Prostitution hätten sie bei den Bordellbetreibern lassen müssen. Und bei dem verbliebenen Anteil hätten anschließend ihre Zuhälter abkassiert.

Einer dieser mutmaßlichen Zuhälter sitzt mit auf der Anklagebank. Der 41-jährige Rumäne soll seine Ehefrau mit 18 Jahren aus einem Kinderheim geholt haben. Dann habe er die junge Frau und eine Bekannte in ein Bordell der angeklagten Saarländer gebracht. Von dem Anteil der Frauen am Prostitutionserlös habe er die Hälfte verlangt. Am Ende blieb den jungen Frauen so lediglich ein Viertel ihrer Einnahmen. Der Prozess wird fortgesetzt.

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