Bollerwagen sind unerwünscht

Niederwürzbach. Der Polizeibericht am Montag nach dem 1. Mai 2010 in unserer Zeitung las sich tatsächlich alarmierend: Nach 16 Uhr war es an jenem Samstag am Niederwürzbacher Weiher zu einer Massenschlägerei mit über 20 Beteiligten gekommen. Die Polizei musste eingreifen und zwei volltrunkene Jugendliche aus dem Verkehr ziehen. Schwerere Verletzungen gab es dabei offensichtlich nicht

 Jugendliche Maiwanderer mit Bollerwägelchen wie hier auf unserem Archivfoto sind in diesem Jahr auf dem Freizeitgelände am Niederwürzbacher Weiher nicht erwünscht. Foto: dia-saar

Jugendliche Maiwanderer mit Bollerwägelchen wie hier auf unserem Archivfoto sind in diesem Jahr auf dem Freizeitgelände am Niederwürzbacher Weiher nicht erwünscht. Foto: dia-saar

Niederwürzbach. Der Polizeibericht am Montag nach dem 1. Mai 2010 in unserer Zeitung las sich tatsächlich alarmierend: Nach 16 Uhr war es an jenem Samstag am Niederwürzbacher Weiher zu einer Massenschlägerei mit über 20 Beteiligten gekommen. Die Polizei musste eingreifen und zwei volltrunkene Jugendliche aus dem Verkehr ziehen. Schwerere Verletzungen gab es dabei offensichtlich nicht. Es hätte allerdings sogar schlimmer kommen können. Die Polizei und die Blieskasteler Stadtverwaltung waren im Vorfeld der Mai-Feierlichkeiten durch die Information alarmiert, es könnte zu einem Punker-Treffen am Weiher kommen. Polizei und kommunaler Ordnungsdienst waren mehrfach vor Ort. Das Treffen fand allerdings nicht statt. "Dennoch werden wir natürlich auch in diesem Jahr wieder am 1. Mai ein besonderes Auge auf das Geschehen am Niederwürzbach Weiher haben", sagte Alfons Stumpf von der Blieskasteler Stadtverwaltung.Gastronom Manfred Becker, der zusammen mit seinem Partner Roland Jene das Freizeitgelände am Weiher nebst Biergarten, Wohnmobilanlage und Spielplatz gepachtet hat, reicht das nicht. Er möchte auch am 1. Mai ein anderes Publikum auf seinem Gelände. "Die Gruppen von Jugendlichen mit Bollerwagen vertreiben die normalen Gäste, die den Weiher auch am 1. Mai in kultivierterer Form genießen wollen", glaubt Becker. Am Besten könne man das am Spielplatz beobachten. Der bliebe nämlich im Gegensatz zu anderen Ausflugstagen am 1. Mai weitgehend leer. Ihm geht es nach eigenen Angaben nicht um Umsatzverluste durch die jugendlichen "Selbstversorger", sondern auch um Anwohner, Polizei, Rotes Kreuz oder Stadtverwaltung. "Für die wird der 1. Mai hier am Weiher tatsächlich zum Tag der Arbeit", so Becker. Die Probleme: übermäßiger Alkoholkonsum, Missachtung der Vorschriften wie des Verbotes offenen Feuers, Lärm und Müll.

Zureden blieb erfolglos

Gutes Zureden habe in der Vergangenheit nichts gebracht. "Am Anfang sind die Jugendlichen noch gesprächsbereit, mit zunehmendem Alkoholspiegel aber immer weniger ansprechbar", schildert der Gastwirt eigene Erfahrungen.

Um die Dinge in diesem Jahr in seinem Sinne in Bewegung zu bringen, setzt Becker auf eine Doppelstrategie. Zum einen will er mit einem zusätzlichen großen Grill und größerem Getränke-Ausschank mehr "normale" Besucher anlocken und damit einfach ein Platzproblem für jugendliche Bollerwagen-Gruppen schaffen. Zum anderen plant er, zusammen mit Helfern von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen und unliebsame Gäste wegzuschicken.

Mittelfristig scheint ihm aber eine andere Lösung sympathischer: durch die Veranstaltung eines Floh- oder Biosphärenmarktes am 1. Mai auf dem Freizeitgelände den Bollerwagen-Partys jugendlicher Gruppen einfach keinen Platz mehr zu lassen.

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