Boll: "Es hat Spaß gemacht"

St. Wendel. Drei Zuschauertribünen umranden die beiden Tischtennis-Tische. Über dem Spielbereich, lediglich zehn Zentimeter unter der Hallendecke, thronen große Scheinwerfer. Für das Energis-Masters verwandelte sich die Halle im St. Wendeler Sportzentrum in eine echte Tischtennis-Arena. Gut 1000 Zuschauer fanden darin Platz und sorgten für eine tolle Masters-Atmosphäre

St. Wendel. Drei Zuschauertribünen umranden die beiden Tischtennis-Tische. Über dem Spielbereich, lediglich zehn Zentimeter unter der Hallendecke, thronen große Scheinwerfer. Für das Energis-Masters verwandelte sich die Halle im St. Wendeler Sportzentrum in eine echte Tischtennis-Arena. Gut 1000 Zuschauer fanden darin Platz und sorgten für eine tolle Masters-Atmosphäre. Auch wenn deutlich weniger Zuschauer in die Halle passten als in den Vorjahren in Saarbrücken.

Spektakuläre Ballwechsel

Für Timo Boll, der das Turnier durch einen 3:1-Sieg im Finale gegen Jörgen Persson gewann, hat St. Wendel seinem Vorgänger, der Joachim-Deckarm-Halle, dennoch in nichts nachgestanden. "Die Zuschauer waren wieder nah dran, deshalb hat es auch uns Spielern wieder viel Spaß gemacht", sagte der Weltranglisten-Vierte. Wie gewohnt bot auch die achte Auflage des Turniers, neben spannenden und verbissenen Duellen, die eine oder andere Show-Einlage. Dafür zuständig waren zum wiederholten Male der Schwede Jan-Ove Waldner und Steffen Fetzner, die sich eine kleine Comedy-Aufführung gönnten. Neben hartnäckigen Grundsatzdiskussionen mit den Schiedsrichtern zeigten die Routiniers aber auch, dass sie ihr Handwerk nicht verlernt haben. So gelang es Waldner, unter erstauntem Raunen der Zuschauer, sogar zweimal, den Ball mit einem gefühlvollen Schlag nahtlos über Fetzners Tischhälfte rollen zu lassen. "Das gehört einfach dazu", findet Zuschauer Andreas Groß aus Urexweiler. "Hier sind ja nicht nur Vereinsspieler, die reinen Leistungssport sehen wollen. Außerdem ist es witzig." Der Austragungsort St. Wendel hat sich dabei auch für ihn bewährt: "Obwohl hier weniger Zuschauer sind, ist die Stimmung sehr gut. Ich hätte nicht gedacht, dass die das hier so gut hinbekommen. Die Halle ist ja eigentlich groß. Ich hoffe, dass das Turnier hier bleibt."

Und prompt wurde sein Wunsch von Veranstalter Günter Müller nach der Siegerehrung erfüllt. Er kündigte für nächstes Jahr die Fortsetzung an. "Die Stimmung in der Halle war perfekt. Und dass Timo gewonnen hat, passt auch noch", zeigte sich Müller begeistert. Für das Turnier 2013 in St. Wendel plant er den Aufbau von weiteren Zusatztribünen.

Gerüst als einziges Manko

 Umlagerter Star: Timo Boll musste nicht nur an den Tischen Schwerstarbeit verrichten. Fotos: Dirk Guldner

Umlagerter Star: Timo Boll musste nicht nur an den Tischen Schwerstarbeit verrichten. Fotos: Dirk Guldner

 Umlagerter Star: Timo Boll musste nicht nur an den Tischen Schwerstarbeit verrichten. Fotos: Dirk Guldner

Umlagerter Star: Timo Boll musste nicht nur an den Tischen Schwerstarbeit verrichten. Fotos: Dirk Guldner

Doch neben allem Positiven gab es auch etwas auszusetzen. Die acht Gerüst-Stützen, welche die Dachkonstruktion mit den vielen Scheinwerfern hielten, versperrten ein wenig die Sicht auf das Geschehen. "Das war nicht so schlimm", sagt Andreas Groß, "aber fragen sie mal den Persson." Der versuchte nämlich einige Male vergeblich, seitlich außerhalb der Spiel-Box einen Ball noch auf den Tisch zu bringen, scheiterte aber am Gestänge und drehte sich mit offenen Armen entschuldigend zum Publikum um. Das Lachen verging ihm trotzdem nicht. Auch nach dem verlorenen Finale gegen Boll widmete sich der groß gewachsene Schwede den zahlreichen Autogrammjägern, die mit Trikots und Plakaten in den Gängen zwischen den Tribünen umherwuselten.

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