Landau. Mehrmals hatte in der Südpfalz die Erde gebebt, nachdem das umstrittene Geothermie-Kraftwerk im südpfälzischen Landau seinen Betrieb aufgenommen hatte. Mit einem dritten Bohrloch wollen die Betreiber des Kraftwerks nun weitere Erdbeben in der Region verhindern. Die Pläne werden am Dienstag vorgestellt. "Das wird den Betrieb sicherer machen", sagte der Geschäftsführer der Geothermie-Sparte der Pfalzwerke, Christian Lerch, der Nachrichtenagentur dpa. Die Bohrer sollen im Frühjahr 2013 angesetzt werden, Ende kommenden Jahres soll das Kraftwerk dann erstmals wieder mit voller Leistung laufen.Durch das neue Bohrloch soll Wasser nach unten gepumpt werden. Denn genau bei diesem Vorgang entstehe die Gefahr leichter Beben, sagte Lerch. Wenn dann zwei Leitungen zur Verfügung stünden, um das Wasser zurück in die Erde zu pumpen, werde der Druck halbiert. "Damit haben wir ganz, ganz deutlich das Risiko gesenkt, dass es zu Erschütterungen kommen kann", versprach Lerch. Die Bundesregierung unterstütze die Bohrung als Forschungsprojekt mit 4,3 Millionen Euro. Experten setzen in die Geothermie im Oberrheingraben große Hoffnungen. In dem Gebiet liegt das heiße Wasser, aus dem in den Kraftwerken Energie gewonnen wird, näher an der Oberfläche als in anderen Gebieten.

Seit in Landau mehrmals die Erde gebebt hatte, produziert das Kraftwerk nur noch mit halber Kraft. Deshalb rechnet sich der Standort für die Betreiber, neben den Pfalzwerken die Energie Südwest AG, derzeit auch nicht. Die Pfalzwerke betreiben noch ein weiteres Geothermiekraftwerk im südpfälzischen Insheim. Dieses ist erst seit wenigen Wochen in Betrieb. dpa