Lautzkirchen. Wie die Feste zuvor, begann auch das Jubiläumsfest mit einem Gottesdienst, diesmal mit Pfarrer Erik Klein. In seiner Begrüßung auf dem Schulhof erinnerte Jürgen Trautmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Lautzkircher Vereine (AGL), als Ausrichter an das Auf und Ab des Traditionsfestes. Seit Beginn dabei ist der Orchesterverein. Innenminister Stephan Toscani bemerkte: "Die Schirmherrschaft habe ich gerne übernommen, da Lautzkirchen zu meiner Heimatregion gehört. In Blieskastel ging ich zur Schule, heute sehe ich viele Bekannte." Der Schirmherr dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern und erinnerte an die engagierte Arbeit der ehemaligen AGL-Vorsitzenden Jean Rastetter und Heinz Greff. "Tradition ist gerade in der heutigen Zeit wichtig. Man sollte stets wissen, wo seine Heimat ist, das Bohnenfest ist Heimat im besten Sinne", sagte Toscani, ehe er gekonnt den Fassanstich vornahm. In der Schulturnhalle hatten sich Gerhard Schuler und Jean Rastetter besonders ins Zeug gelegt und eine informative, interessante Ausstellung zu 50 Jahren Bohnenanbau und Bohnenfest zusammengetragen. Erinnerungen wurden wach. Nach einer Idee des damaligen Vorsitzenden des Orchestervereins Lautzkirchen, Oswin Kohl, fand 1956 das erste Lautzkircher Bohnenfest statt, Höhepunkt war der Festumzug 80 Jahre Bohnenanbau im Ort. In der Generalversammlung 1983 unterbreitete der Vorstand des MGV, Norbert Rastetter, den Vorschlag, das Bohnenfest im Rahmen eines Dorffestes durchzuführen. Das Bohnenfest und das Bohnental wurden bei den sangesfreudigen Lautzkirchern oft besungen. Friedel Matheis, Erich Uhl und Adolf Plinius gründeten die Lautzkircher Bohnenspatzen, die mit ihrem Bohnenlied zum festen Programmpunkt wurden. Erich Uhl, heute 83, freute sich, als der Sportclub-Vorsitzende und Hobbysänger Günter Pusse zur Gitarre griff und nochmals das Bohnenlied vortrug, die Besucher stimmten gerne ein. In den 50er und 60er Jahren waren die Lautzkircher Bohnenpflücker über Grenzen hinaus bekannt. Im Kirkeler Tal reihte sich Bohnenstock an Bohnenstock — so wie in anderen Gegenden Wein oder Hopfen dominieren. "Es gab Bohnen-Pflanzer, die über 2000 Stöcke ihr Eigentum nannten. In guten Jahren wurden in einer Woche bis zu 400 Zentner Bohnen aus Lautzkirchen auf die Märkte gebracht", erzählte Karl-Theo Schuler, der 16 Jahre lang bei den Führungen des Verkehrsamtes Besuchern die Schönheiten Lautzkirchens näher brachte. Zur Unterhaltung beim 50. Fest erfreuten Funny Weekend mit Angela Branca, Tänzerinnen des TV, die Volkstanzgruppe sowie der Orchesterverein und das Biosphären-Blasorchester.

Auf einen BlickSie waren beim 50. Bohnenfest dabei: Sportclub, Turnverein, Tennisclub, DRK, Orchesterverein, Obst- und Gartenbauverein, Förderverein der Grundschule, Frauengemeinschaft, Volkstanzgruppe, Gesangverein, Kleintierzuchtverein. hh