Bogenschützen testen neuen Park

16 Vereine üben im Saarland Bogensport aus. Ab kommendem Frühjahr könnten sich die Voraussetzungen für ihre Sportart grundlegend verbessern. Der erste Bogenpark im Saarland, der sich noch in der Planungsphase befindet, ist am Wochenende an der Berschweiler Biberburg vorgestellt worden.

 Eine ruhige Hand und ein sicheres Augen brauchen die Bogenschützen beim Schuss auf die Wildattrappe aus Gummi. Foto: Frank Faber

Eine ruhige Hand und ein sicheres Augen brauchen die Bogenschützen beim Schuss auf die Wildattrappe aus Gummi. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Marpingen-Berschweiler. Mit Pfeil und Bogen haben sich am Samstagmorgen 60 Schützen an der Biberburg versammelt. Darunter sind einige überaus treffsichere Kandidaten. Der Lebacher Artur Kaefer, Dritter der Weltmeisterschaft 2010, ist dabei. Michael Kuhnert, der kürzlich bei der Deutschen Meisterschaft auf Platz fünf landete, ebenfalls. Sogar der mehrfache nationale Champion, Uwe Scheinpflug, war aus Leipzig gekommen.

David Kossmann aus Urexweiler hat zu einem 3D-Turnier in den Bogenpark eingeladen. Der 24-Jährige, Inhaber des Unternehmens DK Bow-Bowfactory, hat den Parcours konzipiert und errichtet. "Das traditionelle Bogenschießen erfreut sich immer größerer Beliebtheit und im Saarland gibt es kein geeignetes Gelände", erklärt Kossmann seine Intension den Bogenpark zu errichten. Dann schickt er die Experten auf die Pirsch durch den Parcours. "In einem sportlichen Wettbewerb sollen die Bogenschützen die Anlage testen und kennen lernen", sagt Kossmann. Sein Bogenpark verläuft auf einem 3,5 Kilometer langen Rundweg, wo 28 Stationen mit Wild-Attrappen aus Gummi als 35 Ziele die Bogenschützen fordern. "Anspruchsvoll, knackig aber alles schießbar", kommentiert Kaefer unterwegs. Der Eppelborner Jürgen Brill fügt an: "Die Tiere sind einzeln wie auch im Familienverband super aufgestellt".

Das abwechslungsreiche, naturbelassene Streckenprofil weist Wassergräben, Bachübergänge Schluchten und Lichtungen auf. Die Sportler bewegen sich teilweise auf dem Premiumwanderweg Biberpfad. Kossmann, der über Deutschland hinaus einen guten Ruf als Bogenbauer genießt, ist es wichtig klarzustellen: "Die Pfeile werden immer weg vom Weg abgeschossen, es werden keine Spaziergänger behindert oder der Wanderverkehr in irgendeiner Art beeinträchtigt". Bis in den Nachmittag sind die Schützen beim Turnier unterwegs. "Der Bogenpark ist eine absolute Bereicherung für uns", stellt Klaus Finck aus Wiebelskirchen fest. Bislang gilt der Bogenpark in Matzenbach in der Nähe von Kusel fast als Heimgelände der Saarländer. "Überhaupt Bogenschießen ist doch eine olympische Sportart", erwähnt Kossmann.

Bei der Konzipierung hat er selbstredend vorausgedacht. "Es können hier Qualifikationsturniere durchgeführt werden, die Feldbogenliga kann hier starten", informiert Kossmann. Für 168 Schützen ist der Rundkurs ausgelegt. Anbieten will er natürlich Grundkurse und Schnupperschießen. "Jeder kann einmal die Sportart ausprobieren", so Kossmann.

Mit einer Eröffnung des Bogenparks rechnet Kossmann nicht vor dem kommenden Frühjahr. Zunächst beschäftigt sich der Berschweiler Ortsrat, dann der Gemeinderat in Marpingen noch mit dem Projekt Bogenpark. Am Sonntag hat ein Testlauf für alle Interessierten stattgefunden. Dabei vermittelte Wolfgang Kossmann vor Ort Einblicke in das therapeutische Bogenschießen.

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