"Blutspender können sicher sein, etwas Gutes und Nötiges zu tun"

Homburg. "Ja, es stimmt, wir haben die Pole-Position am Universitätsklinikum." Mit Blick auf die Hausnummer eins am Gebäude des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum in Homburg muss Professor Hermann Eichler, dessen Direktor, im Gespräch mit unserer Zeitung lächeln

 Professor Hermann Eichler, Leiter des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin des UKS (rechts), schilderte bei seinen Führungen durch sein Haus die tägliche Arbeit in der Homburger Blutspendezentrale. Foto: Thorsten Wolf

Professor Hermann Eichler, Leiter des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin des UKS (rechts), schilderte bei seinen Führungen durch sein Haus die tägliche Arbeit in der Homburger Blutspendezentrale. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. "Ja, es stimmt, wir haben die Pole-Position am Universitätsklinikum." Mit Blick auf die Hausnummer eins am Gebäude des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum in Homburg muss Professor Hermann Eichler, dessen Direktor, im Gespräch mit unserer Zeitung lächeln. Es ist Samstagmorgen, die Einrichtung feiert ihren ersten Tag der offenen Tür in ihren neuen Räumen an der Zufahrt zum UKS, und Eichler scheint ziemlich aufgeräumt. Einige Gäste haben sich schon um die Mittagszeit eingefunden, und während die einen draußen den Restsommer bei Schwenker und Cola genießen, lauschen andere dem kulturellen Programm des Tages - die "Diven", Silvie Fazlija und Sabine Eichler, geben sich die Ehre. Da ist Zeit, bei Professor Eichler nachzufragen, wie es aussieht in Sachen Blutspende. "Wir hoffen natürlich, dass ein solcher Tag der offenen Tür auch für ein Mehr an Spendenbereitschaft sorgen wird." Der Wunsch kommt nicht von ungefähr. "Klar ist, dass die Spendenbereitschaft im Saarland nicht ausreichend hoch ist. Es spenden knapp vier Prozent der spendenfähigen Bevölkerung Blut. Und wir brauchen mehr. Und deswegen geht es uns heute darum, Schwellenängste anzubauen." Die seien es, so Eichler, die vor allem die Spendenbereitschaft mindern würden. "Die meisten Menschen sind, wenn sie gefragt werden, der Überzeugung, dass Blutspenden eine wichtige Sache ist, sagen sich dann aber 'Wieso ich?'. Und da soll ein solcher Tag zeigen, dass die Räumlichkeiten gut sind, dass das Personal nett ist und wir nicht mit der Nadel drohen." Um mehr Menschen zur Blutspende zu bewegen, müsse das Thema in das Bewusstsein der Menschen gerückt werden. "Dazu gehört auch, zu erklären, wer Blutspenden überhaupt braucht. Es ist eben nicht nur der verunglückte Motorradfahrer. Blutspenden brauchen alle, vom Frühgeborenen bis zum alten Menschen, vom Unfallopfer bis zum internistischen Fall, so zum Beispiel Krebspatienten. Das muss klar gemacht werden. Und dann müssen diese Fakten an die Bevölkerung herangetragen werden." Ob er selber müde wird angesichts der stets nötigen Bemühungen um Aufklärungsarbeit? "Nein. Ich setze mich mit einem gewissen Idealismus dafür ein, dass die Menschen wissen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass andere etwas für sie tun. Und ich werde nicht müde, die Blutspender in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken." Auf seinen Führungen durch die Räume muss sich Eichler aber nicht nur Fragen zur Blutspende stellen lassen. Die Todesfälle am Uniklinikum in Mainz, bei der durch Verunreinigungen drei Babys starben, treiben die Menschen um. Wie sicher und risikolos die Blutspende für den Empfänger sei, wollen einige wissen. Für Eichler gute Gelegenheit, die hohen hygienischen Anforderungen des Instituts zu formulieren. Seine Botschaft: Blutspenden sind sicher. Und Blutspender können sicher sein, etwas Gutes und Nötiges zu tun. thw

HintergrundWer Blut spenden möchte, kann dies im Gebäude eins des Instituts für klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin tun. Es liegt vor dem Eingang zum Uniklinikum in der Ringstraße, direkt nach der Kuppelkirche St. Fronleichnam. Hinter dem Gebäude gibt es einen Parkplatz. Infos: Telefon (0 68 41) 1 62 25 40. red

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