Blutige Premiere beim Abschied

Saarbrücken. Fesseln haben tiefe Striemen in ihr Fleisch geschnitten. Mit nässenden Schürfwunden an Armen und Beinen liegt Alisa Hanke auf dem nackten Boden. Ihr geschundener Körper ist in einen dünnen, grauen Umhang gehüllt, und ihre Füße sind fest zusammengezurrt

 Verschleppt und gequält: Alisa Hanke spielt im neuen "Tatort" die entführte Elisabeth Werth. Foto: leh

Verschleppt und gequält: Alisa Hanke spielt im neuen "Tatort" die entführte Elisabeth Werth. Foto: leh

Saarbrücken. Fesseln haben tiefe Striemen in ihr Fleisch geschnitten. Mit nässenden Schürfwunden an Armen und Beinen liegt Alisa Hanke auf dem nackten Boden. Ihr geschundener Körper ist in einen dünnen, grauen Umhang gehüllt, und ihre Füße sind fest zusammengezurrt. Wie geht es ihr dabei? "Ja, eigentlich ganz gut", sagt die 19-Jährige mit einem fröhlichen Lächeln im sehr blassen Gesicht. "Aber es geht jetzt gleich los, ich muss mich vorbereiten." Und dann kommt auch schon das Kommando vom Regisseur: "Alles auf die Plätze. Ton läuft, Kamera läuft und ab!" Wenn an diesem Sonntagabend um 20.15 Uhr in der ARD der letzte saarländische Tatort mit dem Kommissaren-Duo Kappl (Maximilian Brückner) und Deininger (Gregor Weber) unter dem Titel "Verschleppt" über die Bildschirme flimmert, feiert Alisa Hanke aus Auersmacher ihre Fernsehpremiere.Vergangenen Sommer wurde die Tatortfolge in Saarbrücken gedreht. Im Vorfeld suchte das Team um Redakteur Christian Bauer noch eine geeignete Darstellerin für eine Nebenrolle. Alisa Hanke bewarb sich, empfahl sich im Casting und bekam schließlich die Rolle. "Das war ein riesiger Erfolg für mich. An drei Tagen war ich bei den Dreharbeiten dabei. Das ging von morgens bis abends und ist schon anstrengend. Aber es hat großen Spaß gemacht", sagt die Nachwuchsschauspielerin, die in Trier Religion und Deutsch auf Lehramt studiert.

Bereits mit neun Jahren stand Alisa Hanke bei ihrem Heimatverein, der "jungen Bühne" Auersmacher, auf den Bühnenbrettern. Auch im Tatort wird sie ein paar Sätze sagen. "Wie lange ich insgesamt zu sehen bin, weiß ich aber nicht, da bin ich selbst einmal gespannt", verrät Hanke, die im vergangenen Jahr auch zur Auersmacher Erntekönigin gekrönt worden war.

In "Verschleppt" wird eine junge Frau erschlagen aufgefunden. Zudem entdeckt die Polizei ein völlig verstörtes Mädchen, das die beiden Kommissare Kappl und Deininger vermuten lässt, dass ein möglicher Täter vielleicht noch ein weiteres Mädchen in seiner Gewalt hat. Und das könnte Elisabeth Werth, alias Alisa Hanke, sein. "Ich werde nichts verraten. Dann ist es ja nicht mehr spannend. Am Sonntag gibt es die Auflösung", sagt die junge Frau mit einem Augenzwinkern. Auch Redakteur Christian Bauer löst das Rätsel im Vorfeld nicht. Für die Nachwuchsschauspielerin aus Auersmacher gibt es vorab aber schon mal ein Lob. "Sie hat sich sehr gut geschlagen. Man hatte nicht den Eindruck, dass es ihre erste Rolle ist", sagt Bauer.

Wie geht es für Alisa Hanke in puncto Schauspielerei weiter? "Das wäre natürlich schon mein Traumberuf. Aber ich will zuerst einmal etwas Solides lernen, dann sehen wir weiter", sagt die 19-Jährige, bevor das Blut an Armen und Beinen noch einmal nachgeschminkt und die nächste Szene für den neuen saarländischen Tatort gedreht wird.

Bereits am Freitag wurde die "Tatort"-Folge im Cinestar beim Max-Ophüls-Festival uraufgeführt.

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