"Blumenpflücken ist ausdrücklich erlaubt"

Quierschied. "Unser Dorf soll schöner werden" - so hieß bis 1998 ein Bundeswettbewerb, an dem sich Orte mit bis zu 3000 Einwohner beteiligen konnten. An dieses Motto erinnerte sich jetzt auch die Gemeinde Quierschied. Für etwa 150 000 Euro soll die Grünfläche zwischen der Schumanstraße und der Straße "Im Eisengraben" zum Schmuckstück aufgewertet werden

Quierschied. "Unser Dorf soll schöner werden" - so hieß bis 1998 ein Bundeswettbewerb, an dem sich Orte mit bis zu 3000 Einwohner beteiligen konnten. An dieses Motto erinnerte sich jetzt auch die Gemeinde Quierschied.Für etwa 150 000 Euro soll die Grünfläche zwischen der Schumanstraße und der Straße "Im Eisengraben" zum Schmuckstück aufgewertet werden. "Zwei Drittel der Kosten können über das Förderprogramm für kleine Städte und Gemeinden finanziert werden", erklärte Bürgermeisterin Karin Lawall in der jüngsten Quierschieder Ortsratssitzung. Und: "Da wir viel in Eigenleistung erstellen können, werden sich die Kosten noch reduzieren. Sie sollen über zwei Jahre im Haushalt verteilt werden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit der Bürgerarbeit und die Einbeziehung von Sponsoren."

Das Landschaftsarchitekturbüro Dutt&Kist hat das Gelände untersucht und ein Zukunftskonzept erarbeitet. "Es ist eine ortskernnahe Grünfläche, die ihr Potenzial nicht voll ausschöpft", sagte Luca Kist, "positiv zu sehen ist der alte Baumbestand mit Platanen, Birken und Linden. Auch Wegestrukturen sind vorhanden, die ertüchtigt werden müssen." Negativ in der Ist-Analyse aufgefallen seien die fehlenden Möglichkeiten zum Verweilen und die derzeitige Nutzung der Fläche durch "Randgruppen".

Doch das soll sich ändern. Die Fläche unter den Platanen soll erst von einem Stützbauwerk geebnet, dann befestigt werden und beispielsweise zum Boulespielen einladen. Die Rasenflächen könnten von den nahegelegenen Kindertagesstätten ebenso genutzt werden wie von Sportgruppen. Flache Hecken schaffen eine Abgrenzung zu den Parkflächen in der Schumanstraße. Die Böschungen sollen mit artenreicher Blumenwiesensaat aufgehübscht werden. "Blumenpflücken ist ausdrücklich erlaubt", sagte Kist. Nicht im Mittelpunkt, sondern auf einer kleinen Präsentationsfläche soll eine Skulptur des Quierschieder Künstlers Wolfgang Raber zum Hinkucker werden. "Ich denke an etwas Filigranes - hoch, aber nicht zu mächtig, aus rostendem Edelstahl", sagte Raber, "es sollte ansprechend sein und Bezug zur Gemeinde haben." Er kritisierte, es gebe zu wenig Kunst im öffentlichen Raum.

Der Quierschieder Ortsrat war von dem Konzept angetan, will im Januar darüber nochmals beraten. Die Entscheidung, ob es trotz leerer Gemeindekassen umgesetzt werden kann, fällt anschließend der Gemeinderat bei seinen Beratungen zum Haushalt 2012.

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