Bloß das Trinken nicht vergessen
Anrufer (42): Ich leide seit einigen Jahren an migräneartigen Kopfschmerzen, die besonders im Sommer nach der Gartenarbeit auftreten. Meine Frau hat gehört, es könnte vielleicht am Kaffee liegen - was meinen Sie dazu?Telefondoktor: Migräneartige Kopfschmerzen können durchaus eine Reaktion des Gehirns auf eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr sein
Anrufer (42): Ich leide seit einigen Jahren an migräneartigen Kopfschmerzen, die besonders im Sommer nach der Gartenarbeit auftreten. Meine Frau hat gehört, es könnte vielleicht am Kaffee liegen - was meinen Sie dazu?Telefondoktor: Migräneartige Kopfschmerzen können durchaus eine Reaktion des Gehirns auf eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr sein. Da Ihre Beschwerden hauptsächlich im Sommer auftreten, liegt die Vermutung nahe, dass Sie während der Gartenarbeit mehr Flüssigkeit durch Schwitzen und über den Urin ausscheiden, als Ihr Körper benötigt und Sie zu sich nehmen.
Da ein Durstgefühl erst dann eintritt, wenn der Körper schon einen Flüssigkeitsmangel hat, ist zu empfehlen, regelmäßig während der Arbeit und über den ganzen Tag verteilt Wasser zu trinken. Unser Körper kann Wasser nicht in größeren Mengen speichern und braucht deshalb eine dauernde Zufuhr. Wenn Sie gerne Kaffee trinken, dann trinken Sie - vor allem im Sommer - am besten immer ein Glas Wasser dazu. Kaffee gilt als "Flüssigkeitsräuber", weil das Koffein eine entwässernde Wirkung hat. Ebenso sollten Sie vorsichtig sein mit Süßgetränken, zum Beispiel Limonaden oder Cola. Pro Dose (0,3 Liter) Cola oder Limonade braucht unser Körper etwa einen ganzen Liter Wasser, um die im Getränk enthaltenen Säuren und Zucker wieder auszuscheiden.
Als Richtwert für die täglich benötigte Flüssigkeitsmenge kann man sich 30 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht merken. Bei einem Körpergewicht von zum Beispiel 80 Kilogramm sollten Sie also mindestens 2,4 Liter Wasser pro Tag trinken. Bei starker körperlicher Belastung oder hohen Temperaturen deutlich mehr.
Ob Sie ausreichend Wasser getrunken haben, können Sie ganz einfach an Ihrem Urin erkennen: Ist Ihr Urin fast farblos und geruchsneutral, haben Sie genug getrunken.
Damit das Wasser auch tatsächlich dorthin gelangen kann, wo es gebraucht wird - nämlich in jede einzelne Zelle -, sollte man konstant über den Tag verteilt trinken. Wer während der Arbeit das Trinken vergessen hat, irrt gewaltig in der Annahme, dass er dies aufholen kann, indem er abends eine große Menge trinkt. Dabei kommt es zwar zu einer gründlichen Spülung der Nieren, aber es wird nicht ausreichend Wasser in die einzelnen Körperzellen transportiert. red
