Unfall auf Strecke Paris-Straßburg Zug entgleist bei Straßburg – Schwerverletzter Lokführer mit Hubschrauber evakuiert

Saverne · Strecke bleibt erstmal gesperrt. Züge werden umgeleitet, Reisende müssen mit Verspätungen rechnen.

 Französische Polizisten treffen in der Nähe der Gleise ein, an dem ein TGV-Hochgeschwindigkeitszug nördlich von Straßburg teilweise entgleist ist. Der Zug fuhr nach Paris.

Französische Polizisten treffen in der Nähe der Gleise ein, an dem ein TGV-Hochgeschwindigkeitszug nördlich von Straßburg teilweise entgleist ist. Der Zug fuhr nach Paris.

Foto: dpa/Patrick Hertzog

Kurz vor 8 Uhr ist heute ein TGV-Schnellzug auf der Strecke zwischen Straßburg und Paris entgleist. Grund für den Unfall ist laut der französischen Bahngesellschaft SNCF ein großer Erdrutsch, der sich bei Saverne ereignete. Der Zug sei gegen eine auf die Gleise runtergerutschte Böschung gefahren. Der Lokführer habe noch die Notbremse ziehen können, um noch größere Schäden zu verhindern.

Dabei seien der Triebwagen und die ersten vier Wagen entgleist. Der Zug ist nicht umgestürzt, Zeugen berichten, dass an manchen Fenstern durch den Schock aber Risse entstanden sind. Der schwerverletzte Lokführer musste per Hubschrauber in eine Straßburger Klinik gebracht werden. Außer ihm wurden auch ein Schaffner und ein Fahrtgast leicht verletzt, teilte die SNCF auf SZ-Anfrage mit.

Über die Staatsangehörigkeit der Verletzten machte das Unternehmen keine Angaben. Die Präfektur sprach ihrerseits von 21 Leichtverletzten. Dazu werden auch Menschen gezählt, die zwar keine körperlichen Verletzungen haben, sich dennoch im Schockzustand befinden. Die Feuerwehr war mit rund 100 Menschen im Einsatz, um die Zugreisende zu betreuen. Auch ein psychologischer Krisenstab wurde laut Präfektur vor Ort eingerichtet. 348 Menschen befanden sich zur Unfallzeit im Zug. Dieser war mit einer Geschwindigkeit von 270 km/h unterwegs. Die Fahrgäste wurden dann von der SNCF mit Bussen von der Unfallstelle evakuiert.

Der Zugverkehr wird in beiden Richtungen umgeleitet. Dabei müssen die Reisenden mit erheblichen Verspätungen rechnen. Wann die Strecke wieder frei gegeben wird, ist unklar. Die Gendarmerie hat rund 100 Mitarbeiter vor Ort, die die Spuren sichern, um die genauen Hintergründe des Unglücks zu ermitteln. Auch der Autoverkehr wird durch den Unfall beeinträchtigt, da eine Landstraße durch die Einsatzkräfte gesperrt ist. Weiter Informationen unter www.sncf.com/de/fahrtstrecke-buchung/verkehrsinfo/gl

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