Bei Tobias Hans bloß Lippenbekenntnis geblieben Frankreich-Strategie – was bei einem der ambitioniertesten Projekte im Saarland schieflief

Meinung · Ein Saarbrücker Student hat jetzt eine Bestandsaufnahme gemacht: Demnach verfehlt die Frankreich-Strategie gerade bei jungen Leuten ihr Ziel. Was läuft bei einem der ambitioniertesten landespolitischen Projekte schief?

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Foto: dpa/Peter Kneffel

Wundert einen das noch? Mais non! Die Frankreich-Strategie des Landes punktet offenbar just bei jungen Menschen nicht. Passend dazu kommt die Chose auch in den sozialen Netzwerken als verschnarchte Behörden-Nummer rüber. Und leider ist die aktuelle Bestandsaufnahme eines Saarbrücker Studenten nicht der einzige Hinweis darauf, dass man vom Ziel, innerhalb einer Generation hierzulande zweisprachig zu werden, noch meilenweit entfernt ist. Dabei ist die Frankreich-Strategie eine der besten landespolitischen Ideen überhaupt. Weil unsere Region, über Jahrhunderte schicksalhaft mit den Nachbarn jenseits der Grenze verbunden, aus dieser Lage und Geschichte so Profit ziehen könnte. Bilingual gebildete Saarländerinnen und Saarländer hätten nicht nur Chancen in der gesamten frankophonen Welt, umgekehrt gewönne auch das Saarland als Standort. Und Saarbrücken könnte mehr sein als bloß das Einkaufsparadies für halb Grand Est. Gerade im Kita- und Schulbereich ist auch schon viel passiert. Doch nach wie vor fehlt es landesweit an der Selbstverständlichkeit und Durchgängigkeit des mehrsprachigen Unterrichts. Hinzu kommt: Von Kramp-Karrenbauers Anfangsenthusiasmus in Sachen Frankreich-Strategie blieben bei Tobias Hans bloß Lippenbekenntnisse – Hans propagierte IT und Digitalisierung, eng verknüpft mit dem Englischen. Französisch war mal wieder zweite Wahl.