Weiler gegen zweite Raststätte

Weiler. Die Angst geht um in Weiler - Angst vor einer zweiten Raststätte und deren Auswirkungen. Die könnte, das befürchtet Ortsvorsteher Heinz-Peter Kreutzer, an der Autobahn in Fahrtrichtung Luxemburg gebaut werden - oberhalb von Schwemlingen, auf einem Streckenabschnitt, der zurzeit nur einspurig ist. 27 Lastwagen sollen auf diesem Terrain dann Platz finden, zudem 22 Autos

Weiler. Die Angst geht um in Weiler - Angst vor einer zweiten Raststätte und deren Auswirkungen. Die könnte, das befürchtet Ortsvorsteher Heinz-Peter Kreutzer, an der Autobahn in Fahrtrichtung Luxemburg gebaut werden - oberhalb von Schwemlingen, auf einem Streckenabschnitt, der zurzeit nur einspurig ist. 27 Lastwagen sollen auf diesem Terrain dann Platz finden, zudem 22 Autos. Bei dieser Aussage berufen sich die Leute aus dem Merziger Stadtteil auf den Landesbetrieb für Straßenbau. Zwei Vertreter der Behörde mit Sitz in Neunkirchen standen dem Ortsrat und interessierten Bürgern Rede und Antwort. Dem Ortsvorsteher und vielen Anwohnern schwant nichts Gutes, sollte die Idee des Landesbetriebes für Straßenbau tatsächlich umgesetzt werden. "Zwar würde der Parkplatz auf Höhe der Autobahn gebaut", sagt Kreutzer. Aber was ihn und viele Weiler Bürger auf die Barrikaden treibt: die Angst vor dem Lärm, den Abgasen - und die Nähe zu den Häusern. "Der Abstand wäre etwa 30 Meter", schätzt Stefanie Funk, eine der Gegnerinnen dieses Planes."Wenn das so kommt, müssen wir mit Radau und jeder Menge Benzingestank rechnen", sagt Manfred Krug. "Es ist doch ganz klar, dass unsere Lebensqualität beeinträchtigt wird und die Häuser in ihrem Wert sinken, wenn der Rastplatz nur etwa zwei Lastwagen-Längen von den Häusern entfernt ist", ergänzt er. "Daher haben wir den Leuten vom LfS in dieser Sitzung unmissverständlich klar gemacht, dass wir den Rastplatz an dieser Stelle ablehnen", sagt Ortsvorsteher Kreutzer. Ein weiteres Argument führen die Leute als Weiler für ihr Nein ins Feld: "Vor 30 Jahren waren unter anderem auch Sprengungen erforderlich. Die Folgen: Schäden an den Häusern 'Auf dem Gewännchen'", sagt Krug. Bei dem Bau des Rastplatzes befürchtet Kreutzer wieder Sprengungen. "Der ganze Berg hinter den Häusern Richtung Autobahn besteht aus Fels. "Und Fels löst sich ja nicht einfach so auf." Zwei Dinge habe man in der Sitzung erreicht: Die Verantwortlichen des Landesbetriebs hätten zugesagt, erneut mit den Gutachtern zu reden. Diese hätten bislang Sprengungen ausgeschlossen. Zudem habe man den Zuschlag erhalten, dass sich die Fachleute des Landesamtes nach Alternativen umschauen, sagt Kreutzer. "Wir haben den Vorstoß gemacht, den Rastplatz hinter dem Pellinger Tunnel bei den Windrädern zu bauen. Die beiden vom LfS haben uns versprochen, sich diesen Platz anzuschauen."Vom Landesbetrieb für Straßenbau war keine Stellungnahme zu erhalten. "Die Verantwortlichen sind alle in Urlaub", teilte die Behörde mit. Derweil bestätigt Klaus Borger, Staatssekretär im Umweltministerium, die Suche nach geeigneten Rastplätzen im Saarland bis zur luxemburgischen Grenze. "Wir sind gehalten, weitere Plätze zu bauen, auf denen Lkw-Fahrer anhalten können, um ihre Ruhezeiten einzuhalten, die der Gesetzgeber vorschreibt." Der Rastplatz an der A8 oberhalb von Schwemlingen sei eine Idee, mehr nicht. "Es gibt noch gar keinen Plan, den Platz genau an dieser Stelle zu bauen.Wir machen auch nichts gegen den Willen der Bevölkerung." Bei einem Gespräch übernächste Woche sollen alle Vorschläge diskutiert werden. Die Leute aus Weiler jedenfalls wollen am Ball bleiben. "Wir haben vor gut 30 Jahren schon einmal einen Rastplatz verhindert, der just an dieser Stelle gebaut werden sollte", sagt Krug. "Jetzt werden wir uns wieder wehren." "Wenn das so kommt, müssen wir mit Radau und jeder Menge Benzingestank rechnen."Manfred Krug,Anwohner

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