Luxemburgs Hof Premier Bettel sägt Großherzogin Maria Teresa ab

Luxemburg · Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel will den Hof von Großherzog Henri (64) umfassend reformieren. „Wir wollen die Monarchie stärken, indem wir den Hof verbessern, transparent machen und an das 21. Jahrhundert anpassen“, sagte Bettel am Mittwoch vor Journalisten.

Zugleich kündigte er an, Großherzogin Maria Teresa (63), die in den vergangenen Monaten im Zentrum öffentlicher Kritik stand, werde künftig für das Funktionieren des Hofes keine Rolle mehr spielen.

Bettel hatte zuvor den Verfassungsausschuss der luxemburgischen Abgeordnetenkammer über den Bericht des ranghohen Finanzbeamten Jeannot Waringo informiert, der im Auftrag von Bettel, der im vergangenen Juni erging, die Organisation des Hofes untersucht hatte. Der Regierungschef kündigte an, künftig sollten private und offizielle Finanzen der großherzoglichen Familie getrennt und der öffentliche Anteil von der Finanzbehörde kontrolliert werden. Großherzog Henri sei mit den geplanten Reformen „zu 90 Prozent“ einverstanden.

Großherzogin Maria Teresa, die dem Waringo-Bericht zufolge bisher aktiv Personalentscheidungen traf, werde dies künftig nicht mehr tun können. „Es wird ein Organigramm geben, auf dem steht, wer was macht und wer sich worum kümmert. Und darauf ist kein Platz für die Großherzogin“, sagte Bettel. Zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen angeblicher körperlicher Übergriffe auf Hof-Bedienstete wollte er sich unter Hinweis auf das laufende Verfahren nicht äußern.

Der insgesamt 42 Seiten umfassende Waringo-Bericht war am vergangenen Freitag im Ministerrat vorgestellt und zudem auch öffentlich gemacht worden.

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