Luxemburg in der Welt

Luxemburg. Im Vorwort des Buches "Luxemburg in der Welt" lässt Jean Asselborn, Vize-Premier und Außenminister des Großherzogtums, seinen Gedanken zum Land Luxemburg und seine Wirkung freien Lauf: Häufig prägten starke Vorurteile das Bild, das man sich andernorts von Luxemburg mache. Die Finanz- und Wirtschaftskrise des vergangenen Jahres hätte dies noch verstärkt

Luxemburg. Im Vorwort des Buches "Luxemburg in der Welt" lässt Jean Asselborn, Vize-Premier und Außenminister des Großherzogtums, seinen Gedanken zum Land Luxemburg und seine Wirkung freien Lauf: Häufig prägten starke Vorurteile das Bild, das man sich andernorts von Luxemburg mache. Die Finanz- und Wirtschaftskrise des vergangenen Jahres hätte dies noch verstärkt. Asselborn fragt nach dem Besonderen, was Luxemburg durch Jahrhunderte europäischer Geschichte immer noch als das Großherzogtum bestehen lässt. Und hebt hier den Begriff "Lucilinburhuc" hervor, der sich zunächst auf eine Felsenburg aus dem zehnten Jahrhundert bezog (die heute noch zu besichtigen ist), dann für eine Siedlung, eine Grafschaft, schließlich für ein Herzogtum, das heute für das unabhängige Großherzogtum steht. Den Rest herauszufinden, ist dem Leser anheim gestellt: Es macht einfach Spaß, den beiden Autoren nachzureisen, ob an die originalen Schauplätze im eigenen Urlaub oder einfach im bequemen Ohren-Lesesessel zu Hause. "Eskapismus" nennt die Wissenschaft das durch bloße Lektüre zu befriedigende Bedürfnis nach der fernen Welt. Auf 360 Seiten sorgen die Autoren Luc Marteling, Journalist und Medienschaffender, und Steve Müller, seines Zeichens Eisenbahner, für "pages pleines de plaisir", für Seiten voller Unterhaltung. In 40 Geschichten gehen sie Lustigem, Kuriosem und Überraschendem rund um "Luxemburg" auf den Grund: Kulinarische Genüsse lassen sich im Café Luxembourg in New York erleben. Dies hat sich für seinen Namen vom Café Luxembourg in Amsterdam inspirieren lassen. Und dies wiederum vom Jardin du Luxembourg in Paris. Dort kann man beobachten, wandeln, sich sonnen oder joggen, in diesem Garten-Kleinod in der pulsierenden Stadt der Liebe. Der Name des Parks geht tatsächlich auf das Luxemburger Adelsgeschlecht und dessen Spuren im Frankreich des 16. Jahrhunderts zurück. Im Französischen Nachbarland Schweiz verstehen es die Confiseure von Sprüngli in Zürich, seit 1955 mit ihren "Luxemburgerli" für süßes Aufsehen zu sorgen. Die kleinen, luftig leichten Makrönchen werden dem Zürcher Flaneur und Gourmet in über 50 Geschmacksrichtungen angeboten. Ortswechsel: Brüssel, Gare du Luxembourg. Um diesen Fernbahnhof zu erkunden, muss man in den Keller des Epizentrums Europäischer Politik hinab steigen. Und dann in einen Zug Richtung Luxembourg-Ville einsteigen und das Großherzogtum selbst erkunden.Das Beste zum Schluss: Die einzige im Saarland befindliche Stelle, die auf das benachbarte Großherzogtum verweist, ist reiner Zufall. In Bous, rund 20 Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt, liegt der "Luxemburger Hof". Bis 1955 hieß das Lokal "Luxenburger Hof", angelehnt an die Besitzerfamilie. Nach dem Verkauf machten die neuen Besitzer aus dem "N" kurzerhand ein "M".

Auf einen BlickDas Buch "Luxemburg in der Welt", geschrieben von Luc Marteling und Steve Müller (Fotos), ist im Verlag éditions guy binsfeld erschienen, Luxemburg 2010, 360 Seiten, 29 Euro, ISBN 978-287954-227-0.Die Autoren stellen ihr Werk am Dienstag, 19. Oktober, 19 Uhr, in der Bücherei Eselsohr in Nunkirchen vor (Kostenbeitrag: 3 Euro). Moderation:Ortsvorsteher Jochen Kuttler, der ebenfalls in Luxemburg als Journalist arbeitet. hcr

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