Weltweit beachtetes Experiment ÖPNV in Luxemburg ist seit mehr als einem Jahr kostenlos – warum erste Kritiker jetzt Alarm schlagen

Luxemburg-Stadt · Seit anderthalb Jahren ist der öffentliche Transport in Luxemburg kostenlos. Egal, ob Bus, Tram oder Zug. Was für den Verkehrsminister ein „soziales Sahnehäubchen“ ist, sehen Kritiker als Aktion, die am wahren Problem Luxemburgs vorbeigeht. Warum das „Sahnehäubchen“ Fahrgästen mitunter bitter schmeckt und die Eisenbahngewerkschaft sogar Alarm schlägt.

 Die Einführung des kostenlosen öffentlichen Transports, dazu gehört auch die Tram, bezeichnet Verkehrsminister François Bausch als „das soziale Sahnehäubchen auf dem Kuchen“ der multimodalen Offensive. Kritiker des Angebots sehen das anders.

Die Einführung des kostenlosen öffentlichen Transports, dazu gehört auch die Tram, bezeichnet Verkehrsminister François Bausch als „das soziale Sahnehäubchen auf dem Kuchen“ der multimodalen Offensive. Kritiker des Angebots sehen das anders.

Foto: dpa/Oliver Dietze

In Luxemburg-Stadt einfach so in den nächsten Bus oder in die Tram springen und kostenlos zu allen Sehenswürdigkeiten fahren. Oder gleich in der zweiten Klasse mit dem Zug nach Esch oder Echternach. Was für Touristen aus dem Saarland praktisch und verlockend ist, erregte vor gut anderthalb Jahren internationales Interesse. Seit dem 29. Februar 2020 sind Bus, Tram und Zug (bis auf die erste Klasse) für alle kostenlos. „Die Einführung des kostenlosen öffentlichen Transports ist eine wichtige gesellschaftliche Maßnahme. Man könnte es als das soziale Sahnehäubchen auf dem Kuchen der globalen Strategie für eine multimodale Offensive bezeichnen“, erklärte Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng), als das Projekt bekannt gemacht wurde.