Steigende Passagierzahlen Flughafen in Luxemburg lässt Corona schneller als erwartet hinter sich

Luxemburg · Corona hat wie an fast allen Airports durch Corona zu drastischen Einbrüchen bei Passagierzahlen geführt. In Luxemburg legen sie nach der Pandemie offenbar stark zu. Der Flughafen-Chef sieht sogar einen Boom.

Die Erholung nach der Corona-Pandemie schreitet am Flughafen in Luxemburg voran.

Die Erholung nach der Corona-Pandemie schreitet am Flughafen in Luxemburg voran.

Foto: Flughafen Luxemburg

Der Flughafen Luxemburg erholt sich nach der Corona-Pandemie schneller als erwartet. „Wir gehen aktuell davon aus, dass die 2019 erreichte Passagierzahl von 4,4 Millionen Fluggästen dieses Jahr noch knapp unterschritten, aber spätestens 2024 wieder erreicht werden kann“, sagte Flughafen-Chef Alexander Flassak der Deutschen Presse-Agentur.

Optimistische Prognose des Chefs am Flughafen in Luxemburg

2022 sei die Schwelle von vier Millionen Passagieren bereits knapp überschritten worden. „Wir sind auf dem besten Weg, das Vor-Pandemie-Niveau schneller zu erreichen als erwartet“, sagte der Geschäftsführer von Lux-Airport.

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Foto: BeckerBredel

Seit dem zweiten Quartal 2022 sei am Airport „eine deutliche und bislang ungeminderte Erholung“ zu sehen. „Mittlerweile sind auch die Geschäftsreisenden wieder zurück. 2022 war aber im Wesentlichen geprägt von Urlaubsreisen und einer ganz offensichtlich aufgestauten Urlaubslust“, sagte Flassak. Und: „Wider Erwarten können wir trotz allgemeiner Preissteigerungen insbesondere durch den Anstieg der Energiekosten keinerlei Nachfrageeinbruch erkennen.“

Dramatische Einbrüche der Passagierzahlen zur Corona-Pandemie

In der Pandemie waren die Passagierzahlen eingebrochen: 2020 wurden 1,4 Millionen Fluggäste gezählt, 2021 waren es 2,01 Millionen.

Diesen Sommer werden von Luxemburg mehr als 100 Ziele von 16 Airlines angeflogen. Neu hinzugekommen sind unter anderem Pescara (Italien), Santorini und Chania (beides Griechenland), Marrakesch (Marokko) und Izmir (Türkei). Flassak: „Wir verzeichnen eine sehr optimistische Stimmung bei den Airlines, was sich auch durch die angekündigten Flottenerweiterungen bemerkbar macht.“ Es werde am Flughafen zunehmend größere Flugzeugtypen mit erweiterter Kapazität geben.

Sonderrolle als Regional-Flughafen

Der Luxemburger Flughafen, der wegen der benachbarten Ortschaft meist kurz Findel genannt wird, sei laut internationaler Kategorisierung mit unter fünf Millionen Passagieren im Jahr ein Regionalflughafen. Aufgrund seiner Lage in der Großregion und als einziger Airport Luxemburgs mit hohem Anteil an Geschäftsreisenden nehme Luxemburg aber „sicher eine Sonderrolle“ ein.

Im Frachtbereich habe der Airport bereits seit vielen Jahren eine „hohe internationale Bedeutung“. Bezogen auf das abgefertigte Frachtvolumen liege er regelmäßig unter den Top 10 in Europa. Während der Pandemie habe das Frachtgeschäft am Flughafen Luxemburg wie auch an vielen anderen europäischen Standorten einen Boom erlebt: 2020 bis 2022 seien „bislang unerreichte Rekordvolumen“ erzielt worden.

Weitere Bauarbeiten in Findel

Grund dafür sei gewesen, dass der interkontinentale Transport von Cargo in Frachträumen der Langstrecken-Passagiermaschinen weggefallen war. Dieser Sondereffekt gehe in diesem Jahr absehbar wieder zurück, da sich der internationale Luftverkehr wieder normalisiert hat.

Am Airport sind etliche Bauvorhaben in Planung. Nachdem die Start- und Landebahn 2021 und 2022 saniert wurde, folgen in den kommenden Jahren die Rollwege (Taxiways) und Vorfeldflächen. Dieses Jahr sollen die neue Flughafenfeuerwache und der Wartungshangar für die Airline Luxair übergeben werden. Zudem sei ein neuer Tower in Vorbereitung.

Deshalb habe es keine Entlassungen während der Pandemie gegeben

Direkt am Flughafen entsteht seit 2019 das „Skypark Business Center“, das neben Büros auch Geschäfte und ein Hotel beherbergen werde. In den Untergeschossen solle es im Gebäude zudem rund 1500 Parkplätze geben. Erste Flächen des Centers sollten Ende dieses Jahres, Anfang 2024 an die Nutzer übergeben werden. Das Hotel werde Mitte nächsten Jahres öffnen, hieß es. Derzeit gebe es am Flughafen rund 8400 Parkplätze.

Lux-Airport habe bereits vor der Pandemie begonnen, die Einnahmequellen „aufzufächern“. Das habe der Gesellschaft auch während der Pandemie geholfen zu vermeiden, dass Mitarbeiter entlassen oder in Kurzarbeit geschickt werden mussten, sagte Flassak. Das neue Center trage auch „zur Diversifizierung“ bei. Es sei für Mieter ohne und mit Flughafenbezug vorgesehen: Unter anderem werde dort der neue Hauptsitz von Lux-Airport entstehen.

Luxemburg blickt auch auf den Airport in Hahn

Die Entwicklung in Rheinland-Pfalz am Flughafen Hahn im Hunsrück werde am Flughafen Luxemburg „mit professionellem Interesse“ beobachtet, sagte Flassak. „Wir freuen uns, dass der Betrieb offensichtlich weitergeführt und insbesondere die Arbeitsplätze gesichert werden konnten“, sagte der Flughafenchef. Die Trierer Triwo AG mit dem Vorstandsvorsitzenden Peter Adrian hatte den insolventen Flughafen Hahn vor kurzem gekauft.

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