Neues Projekt in Esch-sur-Alzette Luxemburger Musiker spielen für Festival exakt 33,7 Stunden live und nonstop
Esch-sur-Alzette · 15 Weltpremieren, 33 Projekte und knapp hundert Werke von Komponistinnen und Komponisten aus Luxemburg: In Esch-sur-Alzette erklingt am Wochenende des 17. und 18. September ein Projekt, bei dem ohne Unterlass musiziert wird. Exakt 33,7 Stunden. Was es damit auf sich hat und was dem Publikum geboten wird.
In Esch-sur-Alzette erlebt an diesem Wochenende ein ungewöhnliches Projekt seine Umsetzung: Anlässlich des Titels als Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2022 spielen an die 50 Musikerinnen und Musiker, die mit der Stadt verbunden sind, so lange nonstop, bis sie exakt 2022 Minuten musiziert haben. Alles in allem 33,7 Stunden, weshalb das Projekt auch „33,7“ heißt. Das Ganze geht in der Kulturfabrik über die Bühne, Organisatoren sind besagte Kultureinrichtung in Esch-sur-Alzette und die Musikervereinigung United Instruments of Lucilin. Diese existiert seit 1999 und hat sich seitdem der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts verschrieben.
Auf dem Programm des kostenlosen Festivals „33,7“ stehen 15 Weltpremieren, 33 Projekte und knapp hundert Werke. „Die Musikerinnen und Musiker müssen zwischen 15 und 30 Stücke beherrschen und von einem Raum zum anderen wechseln. Sie bereiten sich wie auf einen sportlichen Marathon vor“, sagt Florence Martin, Co-Direktorin des Ensembles. „Wir haben 38 Musikerinnen und Musiker live vor Ort, dazu kommen gut 20 eingeladene Musikerinnen und Musiker, die uns unterstützten.“
Die Werke stammen von rund 60 Komponistinnen und Komponisten mit Wurzeln in jenen insgesamt 122 Nationalitäten, die durch die Bevölkerung der multikulturellen Stadt Esch-sur-Alzette vertreten sind. Geboten werden nicht nur unterschiedliche Musikstile von Kammermusik bis experimentelle Musik, sondern auch unterschiedliche Forme der Darbietung. Neben Konzerten, Improvisationen und Live-Begleitung von Kinofilmen sind auch die musikalische Untermalung von Multimedia-Installationen und ein Tanzball geplant. „Es wird zeitgenössische Musik gespielt, aber im weitesten Sinne des Begriffs“, sagt Martin. Sie erklärt auch, dass einige der Werke vom Sender Radio 100,7 aufgenommen und im Laufe der neuen Saison auf seinen Wellen ausgestrahlt werden, um eine Nachwirkung über das Festival hinaus zu schaffen.
Los geht das Musik-Marathon-Festival am Samstag, 17. September, um 10 Uhr. Zum Finale am Sonntagabend, 18. September, kommt der Luxemburger Komponist und Pianist Francesco Tristano zum Zuge, der seinen Remix des Festivals mit drei Musikern live präsentiert. Natürlich ist dieser 33,7 Minuten lang. Direkt im Anschluss folgt ab 18 Uhr ein Ball, auf dem das Publikum tanzen kann. Um 20 Uhr endet der Musik-Marathon, von dem Martin versichert: „Das ist unser bisher größtes Projekt und wir haben auch noch nie 33,7 Stunden am Stück gespielt.“
Weitere Informationen und Programm unter https://kulturfabrik.lu und www.lucilin.lu
