Edle Weine aus Bio-Anbau

Remerchen · Der Wingert wurde in einem Naturschutzgebiet, das den strengen Natura2000-Richtlinien unterliegt, angelegt. Konsequenterweise wird dort nun Bio-Wein angebaut. Die ersten Weine werden bald gekeltert.

 Im Bio-Weinberg dürfen auch standorttypische Pflanzen wachsen. Foto: Ruth Herber

Im Bio-Weinberg dürfen auch standorttypische Pflanzen wachsen. Foto: Ruth Herber

Foto: Ruth Herber

Unter den Blättern der Rebstöcke leuchteten bis zur Lese die Trauben, ließen sich von den warmen Strahlen der Herbstsonne bescheinen. Ob Pinot Noir, Riesling und Pinot Gris: Die Winzer der Domaines Vinsmoselle haben mit der Lese auf dem Häreberg in Wasserbillig begonnen, um in ihren Kellern einen Wein in Bioqualität herzustellen.

Die Winzergenossenschaft aus Luxemburg nennt dies erste Schritte in Rictung ökologischem Weinanbau. Eine Flurbereinigung der Kleinterassen im Bereich Häreberg-Rouseberg machte den Auftakt. Büsche und Bäume wuchsen auf dem Terrain - unter anderem eine Weidefläche für Ziegen. "Der Verwilderung wurde entgegengewirkt, ohne deren Funktion als ökologisch wichtige Nische für die standorttypischen Pflanzen und Tiere zu beeinträchtigen", heißt es in der Pressemitteilung. Der Baum- und Buschbestand ist nach Worten der Winzergenossenschaft Lebensraum und Rückzugsort für viele Vogelarten, die in Höhlen brüten, für Fledermäuse und Wild, die in anderen intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen als verdrängt gelten.

Mit der Flurbereinigung wurde der Weinbau wieder aufgenommen: auf modernen Querterassierungen in den unterschiedlichen Flurstücken vor dem Hintergrund einer effektiven Mechanisierbarkeit. Da der Wingert in einem Naturschutzgebiet, das den strengen Natura2000-Richtlinien unterliegt, angelegt werden sollte, genehmigte das Nachhaltkeitsministerium dies nur unter einer Auflage: einem biologischen Anbau. "In Zusammenarbeit mit der Naturschutzverwaltung, den Flurbereinigungsbehörden, dem IVV Remich, den Mitarbeitern der ASTA und des IBLA haben die Winzer und die Direktion von Domaines Vinsmoselle das Projekt umgesetzt", heißt es in der Pressemitteilung.

Auf einer Fläche von fünf Hektar, die mittlerweile bestockt ist, bauen die Winzer biologischen Wein an. Der Kontrollverein Ökologischer Landbau mit Sitz in Karlsruhe hat die Aufgabe der Prüfung und Zertifizierung übernommen - sowohl die der Abläufe und Arbeiten im Wingert wie auch die der Betriebe, die sich der Aufgabe widmen. "Die Trauben von der Fläche werden ausschließlich an die Domaines de Vinsmoselle geliefert und dort ausgebaut", teilt die Genossenschaft weiter mit. "Es lag unseren Winzern sehr am Herzen, hier nur Edelsorten der Luxemburger Mosel anzupflanzen: Pinot Noir, Riesling und Pinot Gris." Die ersten Weine sollen bald gekeltert werden.

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