Corona-Pandemie Luxemburg verlängert Lockdown - Keine Lockerungen über Weihnachten

Angesichts weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen verlängert Luxemburg seine verschärften Corona-Regeln bis zum 15. Januar.

 Der Grenzübergang Nennig.

Der Grenzübergang Nennig.

Foto: BeckerBredel

Heißt auch: Auf Besuche über Weihnachten soll weitgehend verzichtet werden.

Luxemburg (dpa) - In Luxemburg wird es über Weihnachten keine Lockerungen geben. Die derzeit geltende Beschränkung, dass nur maximal zwei Personen aus einem anderen Haushalt zu Besuch kommen dürfen, bleibe bis zum 15. Januar bestehen, kündigte Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel am Mittwoch an. „Es ist keine Zeit für Lockerungen.“ Die Zahl der Neuinfektionen sei weiterhin zu hoch.

Auch die anderen, seit knapp zwei Wochen geltenden verschärften Corona-Maßnahmen sollten bis Mitte Januar verlängert werden. Dazu gehöre die Schließung von Restaurants, Kneipen sowie zahlreichen Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Bettel kündigte zudem eine schärfere Gangart in Einkaufszentren an: Essen und Getränke zum Mitnehmen dürften dort nicht mehr konsumiert werden.

Für die Verlängerung der Corona-Regeln, die derzeit bis zum 15. Dezember in Kraft sind, werde es noch ein Gesetz geben, sagte Bettel nach der Sitzung des Regierungsrates. Der Entwurf werde dem Parlament zugeleitet. Dieses werde Anfang nächster Woche beschließen. Nach wie vor sei Luxemburg bestrebt, „einen kompletten Lockdown wie im März“ verhindern zu wollen.

Die strengen Maßnahmen auch über die Weihnachtsfeiertage seien wichtig, um die derzeit noch hohen Zahlen nach unten zu bekommen. Gesundheitsministerein Paulette Lenert sagte, jede Familie sollte möglichst unter sich feiern. Dass zwei Besucher aus einem zweiten Haushalt empfangen werden dürften, sei vor allem für Alleinstehende gedacht. „Eigentlich wollen wir, dass es keine Besuche gibt.“ Man sollte die Regel nicht maximal ausreizen.

Bettel sagte: „Es ist nicht die Zeit für Unvorsichtigkeiten, die wir später teuer bezahlen müssen.“ Auch die seit Ende Oktober geltenden nächtliche Ausgangssperre von 23.00 bis 6.00 Uhr laufe weiter. Auf Einkäufe in Form eines Familienausflugs solle verzichtet werden. Lenert betonte, die meisten Neuinfektionen passierten im familiären Raum.

Die neue Corona-Welle hat das zweitkleinste Land der EU mit gut 600 000 Einwohnern hart getroffen. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) liegt Luxemburg bei der 14-Tage-Inzidenz, also der Zahl der Neuinfektionen binnen 14 Tagen pro 100 000 Einwohner, mit 1199,7 derzeit in Europa weiter an der Spitze (Stand 9. Dezember).

Für die hohen Zahlen macht Luxemburg auch ein hohes Testaufkommen verantwortlich. 369 Menschen sind in Luxemburg bislang in Zusammenhang mit einer Infektion gestorben (Stand 8. Dezember). 203 Menschen befinden sich in Kliniken, davon 43 auf Intensivstationen.

(dpa)
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