Abkehr von strengen Kontrollen Corona: Luxemburg will Regeln lockern – Sperrstunde fällt weg, keine Vorgaben mehr bei privaten Treffen

Luxemburg-Stadt · Trotz weiterhin hoher Ansteckungsrate mit dem Corona-Virus will die Regierung im Großherzogtum die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zurückfahren. Das betrifft auch private Zusammenkünfte.

 Luxemburg will die Corona-Maßnahmen lockern. 

Luxemburg will die Corona-Maßnahmen lockern. 

Foto: BeckerBredel

Noch ist die Omikron-Welle nicht vorbei. Und dennoch haben der Luxemburger Premierminister Xavier Bettel und seine Gesundheitsministerin Paulette Lenert während einer Pressekonferenz Lockerungen für Luxemburg angekündigt. Bereits kommende Woche soll über eine entsprechende Änderung der bisherigen Regeln entschieden werden. Darauf hatte sich der Regierungsrat am Freitag, 4. Februar, verständigt. 

  • Das betrifft insbesondere private Kontakte. Hier galten seit Dezember strengere Maßnahmen, um der Corona-Pandemie Einhalt zu gebieten. All diese Beschränkungen sollen nun wegfallen. Dennoch rät die Regierung, sich weiterhin vor einem Treffen testen zu lassen.
  • Außerdem wird die Sperrstunde gestrichen. Bislang musste die Gastronomie um 23 Uhr zuschließen. Diese Auflage soll jetzt wegfallen.
  • Die 3-G-Regel ersetzt die bisher strengere 2-G-Vorschrift im öffentlichen Raum. Das gilt unter anderem für Restaurants, Kneipen und Discos.
  • Ausnahmen bilden Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime: Da bleibt es bei strengeren Zugangskontrollen des Genesenen- und Geimpftenstatus, um Infektionsherde zu vermeiden.
  • Bei Veranstaltungen bis 2000 Teilnehmer brauchen Besucher einen negativen Corona-Nachweis. Gehen Teilnehmerzahlen darüber hinaus, müssen die Verantwortlichen ein Hygienekonzept vorlegen.
  • Am Arbeitsplatz gilt 3G oder entsprechende Abstandsregeln. Damit wird die seit dem 15. Januar obligatorische 3G-Regel (CovidCheck) im Job wieder fakultativ (nach dem 28. Februar). Wer sich bis 28. Februar ein erstes Mal impfen lässt, könne sich weiterhin täglich kostenlos testen lassen. Wer sich danach zum Impfen entscheidet, bekommt nur noch einen Test pro Woche gratis. So sehen es die Pläne vor. 

Weniger Patienten auf Intensivstation

Grund für die jetzt vorgesehenen Lockerungen trotz der hohen Inzidenz: Nach Angaben aus dem Gesundheitsministerium sind die Belegungszahlen auf den Intensivstationen der Krankenhäuser im Großherzogtum rückläufig. Insgesamt seien weniger Patienten mit schweren Krankheitsverläufen in den Kliniken. Dennoch appelliert Regierungschef Bettel, weiterhin bei Kontakten vorsichtig zu sein. Außerdem wiederholte er die Forderung nach einer Impfpflicht. Seine Kabinettskollegin Lenert: „Das Risiko, das ein Ungeimpfter auf der Intensivstation landet, ist 19 Mal höher als bei Geimpften.“ Sie hoffe jedoch, dass dieses Jahr das „Ende der Krise“ kommt.

Wenn das Parlament den Regierungsplänen zustimmt, soll das neue Gesetz zwei Monate gültig sein. Zurzeit liegt die Inzidenz (Zahl der Ansteckungen binnen einer Woche auf 100 000 Einwohner) bei 1972,7 (Stand: Samstag, 5. Februar). Zum Vergeich: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete für das Saarland einen Sieben-Tage-Wert von 1427,2. Deutschlandweit liegt er bei 1388. Die Impfquote Im Großherzogtum: 68 Prozent; in Deutschland: 74,2 Prozent.  

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