Schüler-Lauf Symbolischer Afrika-Lauf als Kontrast zum digitalen Unterricht

Lahnstein/Westhofen · Schüler in Rheinland-Pfalz wechseln derzeit die Sporthalle gegen die freie Natur. Symbolisch soll die Strecke ins Partnerland Ruanda zurückgelegt werden.

 Am Johannes-Gymnasium in Lahnstein sind die Schüler aufgerufen, sich symbolisch auf den Weg zur Partnerschule in Ruanda zu machen.

Am Johannes-Gymnasium in Lahnstein sind die Schüler aufgerufen, sich symbolisch auf den Weg zur Partnerschule in Ruanda zu machen.

Foto: dpa/Thomas Frey

(dpa) Am Johannes-Gymnasium in Lahnstein sind die Schüler seit Mitte Januar aufgerufen, sich während ihrer regulären Sportstunden mit Laufschuhen symbolisch auf den Weg zur Partnerschule in Ruanda und zurück zu machen. „Wir wollen unsere Schüler aus ihren Zimmern zurück an die frische Luft holen, sie wieder in Bewegung bringen“, sagt der Sportlehrer Oliver Engel. Denn derzeit befänden sich viele Schüler in Rheinland-Pfalz oftmals stundenlang und fast bewegungslos im Corona-Fernunterricht am Bildschirm – warum also nicht einmal zur Förderung der Gesundheit nach Afrika laufen? Manche Schulen haben in Pandemiezeiten besondere sportliche Großaktionen gestartet. Dabei werden zum Beispiel hiesige individuelle Laufstrecken von Schülern zusammengezählt, die die Entfernung zum rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda oder zu anderen Fernzielen ergeben. Das Bildungsministerium in Mainz spricht von einem „vielfältige Engagement unserer Schulen, das wir sehr begrüßen“.

Rund 300 der etwa 900 Schüler und etwa 20 der rund 80 Lehrer des katholischen Privatgymnasiums Lahnstein beteiligten sich an der Laufaktion. Am vergangenen Freitag (12. Februar) fehlten laut Engel nur noch rund 350 der angepeilten mehr als 8500 Kilometer des Hinwegs, die bis Sonntag „sicher erlaufen werden“ sollten. Danach soll es bis März symbolisch von Afrika nach Lahnstein zurückgehen. „Die Schüler können sich ihre Laufstrecken selbst aussuchen. Über eine App auf ihren Handys werden die Kilometer über GPS registriert und zusammengezählt“, erklärt der Sportlehrer.

Der 17-jährige Schüler Jan Lorenz findet diese „sportlichen Aktivitäten im Lockdown super, die außerdem auf unsere Partnerschule in Ruanda aufmerksam machen“. Spenden für sie werden diesmal zwar nicht gesammelt. Sportlehrer Engel sagt: „Das haben wir aber im letzten Sommer mit einem Lauf der fünften und sechsten Klassen gemacht.“ Auch der 18-jährige Schüler Nelson Djifroudi freut sich, „mal raus an die frische Luft und in Bewegung zu kommen, bevor wir viereckige Augen von so vielem Starren auf Bildschirme kriegen“.

Im Kreis Alzey-Worms liefen Fünf- und Sechstklässler der Westhofener Otto-Hahn-Schule im Januar nach einem ähnlichen System symbolisch 500 Kilometer Luftlinie nach Berlin mit zusammengezählten individuellen Laufstrecken gemäß ihren Klassengruppen. Nach 16 Tagen erreichte die Klasse 5a zuerst die deutsche Hauptstadt und „lief virtuell durch das Brandenburger Tor“, teilte die Schule mit. Klassenlehrerin Anastasia Haak schrieb damals: „Ich könnte direkt wieder nach Westhofen zurücklaufen. War echt motivierend auch für mich und hat Spaß gemacht!“

(dpa)
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