Werkstatt des Walderlebniszentrums wird ein Raub der Flammen Jugendliche haben die Werkstatt gebaut

Saarburg · Die Werkstatt des Walderlebniszentrums Trassem ist in der Nacht zum Montag abgebrannt. Die 40 Feuerwehrleute, die ausgerückt sind, konnten die Hütte nicht mehr retten. Inzwischen hat die Kripo Saarburg ein Verfahren wegen Brandstiftung eingeleitet. Alles spreche gegen Selbstentzündung, so die Polizei, die von einem „Akt des Mutwillens“ spricht.

 Etwa drei Stunden waren die Hilfskräfte im Einsatz. Foto: Wilfried Hoffmann

Etwa drei Stunden waren die Hilfskräfte im Einsatz. Foto: Wilfried Hoffmann

Foto: Wilfried Hoffmann

2.40 Uhr in der Nacht zum Montag. Ein Trassemer sieht im Wald, mehrere Hundert Meter vom Ort entfernt, Flammen lodern. Er vermutet einen Waldbrand und alarmiert die Feuerwehr. 40 Einsatzkräfte der Wehren Saarburg , Trassem und Beurig rücken aus. Doch nicht der Wald, sondern die Werkstatt des Walderlebniszentrums Trassem brennt.

Viel können die Einsatzkräfte nicht mehr ausrichten. Wehrleiter Bernhard Hein sagt: "Als wir dorthin kamen, hat alles lichterloh gebrannt. An der Hütte war nichts mehr zu retten."

Etwa drei Stunden kämpfen die Einsatzkräfte laut Hein mit den Flammen und verhindern so, dass das Feuer auf die benachbarte Haupthütte übergreift. Die Wasserversorgung wird über Tanklöschfahrzeuge aufgebaut. Verletzt wird niemand. Die Feuerwehr Trassem muss allerdings gegen 9 Uhr nochmals ausrücken, um Glutnester zu löschen.

In den vergangenen drei Wochen hat keine Veranstaltung in der Werkstatt stattgefunden hat. Den Schaden schätzt die Polizei auf 30 000 Euro.

Auch Trassems Ortsbürgermeister Roland Konter war nachts vor Ort; Die Gemeinde ist Besitzer des Walderlebniszentrums. Er sagte: "Das ist für uns als Fremdenverkehrsort ein sehr, sehr großer Verlust." Gerade am Sonntag sei bei dem schönen Wetter viel los gewesen bei der Hütte. Wanderer und Radler würden an dem überdachten Freisitz dort oft Rast machen.

Doch generell werden die Werkstatt, die Jugendliche im Rahmen eines internationalen Workcamps gebaut haben, und das gesamte Zentrum intensiv genutzt. In der Werkstatt lernen Jugendgruppen und Kinder, was man aus Holz herstellen kann. Jährlich zu den Waldjugendspielen ist das Zentrum Treffpunkt für rund 1000 Jugendliche. Im kommenden Sommer werden diese Spiele zum 22. Mal veranstaltet, macht 21 000 jugendliche Besucher bislang.

Dietmar Schwarz, der Leiter des Walderlebniszentrums, sagt: "Das Gebäude hat einen vergleichsweise geringen Sachwert, aber einen ideellen Wert für die Großregion und muss wieder aufgebaut werden." Der Wiederaufbau ist auch das Ziel von Ortschef Konter. "Wir wollen das auf jeden Fall versuchen. Die Werkstatt gehört einfach dazu." Zunächst müsse geklärt werden, was die Versicherung zahle. Zum Walderlebniszentrum Trassem gehört neben der nun abgebrannten Werkstatt die Informations- und Lehrhütte. Sie ist zentraler Punkt für die Veranstaltungen, die über das ganze Jahr verteilt organisiert werden, wie die Ferien-Waldwochen und die Waldjugendspiele. Auch Seminare und Konzerte finden dort statt. Für Musikvorführungen wird die benachbarte Waldarena genutzt. 17 Jugendliche haben die Werkstatt des Zentrums 2010 im Rahmen eines Internationalen Workcamps aufgebaut.

Alle zwei Jahre richten die Ortsgemeinde Trassem und das Forstamt Saarburg zusammen mit der Organisation Internationale Jugendgemeinschaftsdienste Bonn ein solches Workcamp zur Umweltbildung aus, bei dem Jugendliche aus Trassem auf Gleichaltrige aus der ganzen Welt treffen. Die Gemeinde hat die Werkstatt mit Hilfe von Fördermitteln aus dem EU-Programm Leader plus und mit Geld des Landes Rheinland-Pfalz finanziert. In der Werkstatt lernen Jugendliche und Kinder, mit Holz zu arbeiten. Sie war mit Werkzeug wie Sägen und Hämmern und auch Schubkarren ausgestattet. Rund um das Erlebniszentrum befinden sich drei Mountainbike-Strecken und der Walderlebnispfad.

wez-trassem.de

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