Viel Spaß, viel Schnee, aber kein Handy-Netz

Scheuern · Einen besonderen Gast konnten die Schalke-Freunde Nordsaar am Sonntag in der Mehrzweckhalle in Scheuern begrüßen: Schalke-Profi und WM-Teilnehmer Sead Kolasinac besuchte die Anhänger.

 Dicht umlagert: Sead Kolasinac unterschrieb, bis der Stift glühte – auf Autogramm-Karten, Stadionheften, Bällen und Trikots. Rund 250 Schalke-Fans waren nach Scheuern gekommen. Foto: Semmler

Dicht umlagert: Sead Kolasinac unterschrieb, bis der Stift glühte – auf Autogramm-Karten, Stadionheften, Bällen und Trikots. Rund 250 Schalke-Fans waren nach Scheuern gekommen. Foto: Semmler

Foto: Semmler

Als Sead Kolasinac am Sonntagmittag seinem schwarzen Mercedes GL um 14 Uhr zum Besuch bei den Schalke-Freunden Nordsaar vorfuhr, war der 21-jährige Fußball-Profi kurz geschockt. "Ich hatte hier erst einmal kein Handy-Netz", erklärte der Nationalspieler Bosnien-Herzegowinas lachend. "Außerdem habe ich hier im Saarland zum ersten Mal in diesem Winter Schnee gesehen", fügte der Defensivspieler des FC Schalke 04 hinzu. Mit dieser Aussage sorgte Kolasinac für einige Lacher im Publikum. Die Probleme mit dem Netz kennt man hier.

Überhaupt machte der WM-Teilnehmer in der Gesprächsrunde einen lockeren Eindruck - sehr zur Freude der 250 Besucher, die beim Neujahrsempfang des Fanclubs Schalker Freunde Nordsaar anwesend waren. "Damit sind mehr gekommen, als wir gedacht hätten", freute sich die Vorsitzende Klaudia Warken aus Scheuern . Ihr Verein hat 88 Mitglieder aus dem gesamten Saarland und aus Rheinland-Pfalz.

Der FC Schalke 04 bedankt sich bei seinen Fans und schickt einmal im Jahr Spieler zu Besuchen in eine Fan-Region. Bereits zum zweiten Mal wurden dabei die 1997 geründeten Nordsaar-Freunde ausgewählt. "Vor elf Jahren waren Sergio Pinto und Tomasz Waldoch bei uns", erinnerte sich Warken.

Kolasinac erzählte beim Besuch in Scheuern natürlich auch von seinen Eindrücken bei der Weltmeisterschaft und seiner aktuellen Situation. Der gebürtige Karlsruher zog sich im ersten Saisonspiel einen Kreuzbandriss zu. Danach folgte eine schwierige Zeit. "Als ich Krücken hatte, war es unheimlich langweilig. Das Programm von RTL kenne ich nun auswendig", meinte der Profi lachend und ergänzte: "Mittlerweile bin ich aber wieder soweit, dass ich die Fußballschuhe anziehen kann. Ich hoffe, Ende des Monats wieder richtig ins Training einsteigen zu können."

Vor seiner Verletzung war Kolasinac für Bosnien bei der WM im Einsatz und bestritt zwei Spiele: gegen Argentinien beim 1:2 und gegen den Iran beim 3:1. "Das war eine tolle Erfahrung", berichtete Kolasinac. Doch sie wurde leicht getrübt, denn gegen Argentinien unterlief dem 21-Jährigen ein Eigentor. "Danke, dass du mich daran erinnerst", sagte er mit gespielt säuerlicher Miene.

In der U19 spielte Kolasinac auch für die deutsche Auswahl. Bei der U21 gehörte er 2013 sogar zum deutschen EM-Kader, ohne allerdings eingesetzt zu werden. Danach kam das Angebot aus Bosnien. "Die Entscheidung, für Bosnien zu spielen, ist mir nicht schwer gefallen. Ich fühle mich dem Land verbunden, meine Eltern stammen von dort und wir haben dort auch immer Urlaub gemacht", erklärte Kolasinac.

Im Anschluss erfüllte der Profi ausführlich die Autogramm-Wünsche der Fans - und machte sich dann wieder durch den Schnee auf den Weg zurück.

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