Trotz ungewöhnlichem Zwangsstopp zum Triumph

Zerf · In den vergangenen drei Jahren hatte ein Mann den Saisonstart der saarländischen Rallyemeisterschaft beherrscht: Rainer Noller. In diesem Jahr wurde er an der Spitze abgelöst. Obwohl der neue Sieger ein kurioses Problem hatte.

 Mit Vollgas aufs Podest: Jörg Broschart raste mit seinem Mitsubishi Evo 9 auf Platz drei – und war damit schnellster Saarländer. Foto: Dörrenbächer

Mit Vollgas aufs Podest: Jörg Broschart raste mit seinem Mitsubishi Evo 9 auf Platz drei – und war damit schnellster Saarländer. Foto: Dörrenbächer

Foto: Dörrenbächer

Mitsubishi-Pilot Frank Färber aus Neuwied und seine Dauner Co-Pilotin Katharina Hampe gaben beim Saisonstart der saarländischen Rallyemeisterschaft das Tempo vor. Bei der Oster-Rallye in Zerf verwiesen sie nach 37:33,8 Minuten den Markenkollegen und Saarlandmeister Rainer Noller aus Abstatt mit 18,5 Sekunden Abstand auf Rang zwei. Mit Jörg Broschart aus Schiffweiler komplettierte ein weiterer Mitsubishi-Fahrer das Podium. Sein Rückstand: 48,9 Sekunden.

Es galt, vier verschiedene Wertungsprüfungen je zwei Mal zu absolvieren. Und die sorgten für spannenden Rallyesport auf den anspruchsvollen Strecken im Hochwald. Bei Frühlingswetter ließen es sich mehrere Tausend Fans nicht nehmen, das mit 120 Fahrzeugen hochwertig besetzte Starterfeld live zu verfolgen. Gut ein Drittel der Teilnehmer blieb allerdings auf der Strecke: Karlheinz Braun strandete mit seinem BMW M3 in den Büschen. Andreas Dingert führte mit seinem VW Golf seine Klasse an, als er an gleicher Stelle die Kontrolle verlor und sich überschlug.

Färber ließ vom Start weg keinen Zweifel aufkommen, dass der Sieg in diesem Jahr nur über ihn führen kann. Nach zwei Bestzeiten auf der Wertungsprüfung ,,Emmeler Berg" sowie auf dem neuen Rundkurs "Dreikopf" mit seinem drei Kilometer langen Schotteranteil betrug sein Vorsprung bereits 17,3 Sekunden.

Nach sechs Bestzeiten in acht Prüfungen siegte er klar: Und das, obwohl Co-Pilotin Hampe mit Problemen kämpfte. "Es war ärgerlich, dass nirgendwo sanitäre Einrichtungen aufgestellt waren. Katharina hatte Magenprobleme. Und wir mussten anhalten, damit sie wenigstens im Wald austreten konnte", schimpfte Färber. "Wegen dieses unplanmäßigen Stopps kamen wir zu spät zum Stempeln und kassierten zehn Sekunden Zeitstrafe", erzählte er.

Eine Runde zu viel gefahren

Noch schlimmer traf es den hoch gehandelten Georg Berlandy aus Stromberg in seinem betagten, aber bärenstarken Opel Kadett C GTE. Er fuhr auf dem Rundkurs eine Runde zu viel - und fiel durch die Strafzeit in der Wertung bis auf Platz 24 zurück. Saarlandmeister Noller hatte ebenfalls keine Chance: ,,Wir hatten einen riesigen Spaß, aber schneller ging es nicht", sagte Noller, der in den drei Jahren zuvor jeweils den Sieg beim Saisonauftakt einfuhr. Zweitbester Saarländer wurde der Nonnweiler Stefan Petto mit Co-Pilotin Kerstin Dewes aus Heilbronn mit einem Mitsubishi Lancer Evo 9.

Großes Pech hatten Kai Stumpf aus Heusweiler und der Lebacher Martin Brack, als sie auf der letzten Prüfung mit stotterndem Motor das Ziel erreichten, danach aber nicht mehr rechtzeitig im Parc Fermé ankamen: "Uns ging das Benzin aus. Die Anzeige zeigte noch ein Drittel an - doch der Tank war leer", ärgerten sie sich. Die 100 Strafsekunden kosteten den Klassen-Sieg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort