Skispaß ohne Kanonen und Kunstschnee

Neuhütten · Es muss nicht immer der Erbeskopf sein. Auch am Wintersportplatz Dollberg bei Neuhütten, ist derzeit Skifahren und Rodeln möglich. Auch ohne Kanonen und Kunstschnee hat der Betreiberverein die 300 Meter lange Piste gut präpariert. Beliebt ist der Dollberg auch bei Skifahrern aus dem Saarland. Vor allem seit auf dem Peterberg kein Wintersport mehr betrieben werden kann.

 Gleich geht's los: Otto Knackstedt vom Skiclub Dollberg knipst in seinem Häuschen noch schnell auf einer Zehnerkarte die Fahrten ab. Dann dürfen Jan-Luca, Noah, Lina und Michel (von rechts) mit dem Lift hoch zur Piste fahren. Foto: Axel Munsteiner

Gleich geht's los: Otto Knackstedt vom Skiclub Dollberg knipst in seinem Häuschen noch schnell auf einer Zehnerkarte die Fahrten ab. Dann dürfen Jan-Luca, Noah, Lina und Michel (von rechts) mit dem Lift hoch zur Piste fahren. Foto: Axel Munsteiner

Foto: Axel Munsteiner

Seit den ersten kräftigen Schneefällen am letzten Dezemberwochenende laufen nicht nur am Erbeskopf die Skilifte. Auch am nicht weit entfernten Wintersportplatz Dollberg bei Neuhütten startete zeitgleich die Saison. Zwischenzeitlich musste der Betreiberverein - der Skiclub Dollberg - zwar am 2. und 3. Januar eine zweitägige Pause einlegen. Nachdem es am Samstag aber ausreichend Schneenachschub gab, heißt es seit Sonntag wieder Ski und Rodel gut im einzigen Wintersportgebiet im Kreis Trier-Saarburg.

Die etwa 300 Meter lange Piste, die nach Einbruch der Dunkelheit mit einer Flutlichtanlage beleuchtet wird, ist mit einer fest gewalzten, etwa zehn Zentimeter dicken Schneedecke nach wie vor in einem gut befahrbaren Zustand. "Wir hoffen natürlich, dass wir noch ein paar Tage dranhängen können", sagt Hans-Josef Schmitt, der Vorsitzende des 1973 gegründeten Skiclubs mit zurzeit etwa 250 Mitgliedern, am Dienstag. Allerdings sind Richtung Wochenende mildere Temperaturen und Regen vorhergesagt.

Was den Bekanntheitsgrad und auch den Besucherandrang angeht, steht das Wintersportgebiet Dollberg klar im Schatten des Trubels am Erbeskopf. Allerdings betont Schmitt: "Wir können und wollen uns gar nicht mit dem Erbeskopf messen." Das liegt nicht nur daran, dass am höchsten Berg von Rheinland-Pfalz die Pisten länger sind (etwa 800 Meter) und dort mit Kanonen Kunstschnee produziert werden kann. "Es ist auch so, dass wir uns in erster Linie als familiäres und gemütliches Skigebiet verstehen. Außerdem läuft bei uns alles auf ehrenamtlicher Basis", sagt Schmitt.

So übernehmen die Vereinsmitglieder den Liftbetrieb oder auch den Dienst in der urigen Skihütte. "Die Kosten, die zum Beispiel für die Unterhaltung des Lifts oder die TÜV-Abnahme anfallen, können wir durch die Mitgliederbeiträge und die Vermietung der Hütte gut kompensieren", sagt der Vorsitzende. Insofern könne es der Verein finanziell auch verkraften, wenn eine Saison wegen Schneemangels zur kompletten Nullnummer wird, wie es im Winter 2013/2014 der Fall war. Eine neue Anschaffung hat sich der Skiclub aber gegönnt. Für einen "Schnäppchenpreis" (Schmitt) hat er der Gemeinde Nonnweiler eine Pistenraupe abgekauft. Die war bislang auf dem Peterberg im Einsatz. Dort wurde der Wintersportbetrieb aber vor einem Jahr eingestellt, so dass es im ganzen Saarland inzwischen keinen Skilift mehr gibt. Apropos Saarland: Wegen des kurzen Anfahrtswegs ist der Dollberg besonders bei Skifahrern aus dem Nachbarbundesland beliebt. "Mehr als die Hälfte unserer Besucher kommt von dort", schätzt Schmitt. Inklusive Rodlern und Zuschauern geht der Skiclub-Vorsitzende davon aus, dass in den zurückliegenden Tagen bisher knapp 1000 Besucher am Dollberg waren.

Ein Stammgast aus dem Saarland ist Walter Kern aus Tholey. Er ist mit der kleinen Finja in dieser Saison schon fünf Mal nach Neuhütten gekommen. "Für Erwachsene ist die Piste zwar nicht ganz so anspruchsvoll. Aber für Kinder ist es hier ideal, weil man sie auch mal allein fahren lassen kann", sagt Kern.

Diese Vorzüge stellen auch Nicole und Christoph Ludwig aus Hermeskeil heraus. Sie sind mit ihren beiden Kindern zum Dollberg gekommen. "Zum Üben ist es hier angenehmer als am Erbeskopf, weil dort bei viel Betrieb die anderen Skifahrer aus allen Richtungen herankommen", sagt das Paar und bringt das Kennzeichen des Skigebiets Dollbergs auf folgenden Nenner: "Klein, familiär und eine schöne Hütte." Am Nordhang der bis zu 695 Meter hohen Dollberge erwartet Skifahrer eine rund 300 Meter lange Skipiste.

An deren Rand gibt es eine Rodelbahn sowie seit 2005 auch die sogenannte Tubing-Bahn. Das ist eine Eisrinne, durch die man mit aufgeblasenen Lkw-Schläuchen bergab schliddert. Beide Bahnen können kostenlos genutzt werden. Die Skihütte lädt zum Einkehrschwung ein.

Weitere Informationen: Schneetelefon (0 65 03) 34 45.

skiclub-dollberg.de

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Auf einen BlickGeöffnet ist der Wintersportplatz Dollberg montags bis donnerstags ab 15 bis etwa 19 Uhr mit Flutlicht. Freitags startet der Lift ebenfalls um 15 Uhr. Es ist dann aber "Open End". Samstags geht es um 13 Uhr los - ebenfalls mit "Open End". Sonntags läuft der Lift von 11 bis 19 Uhr. Der Skiclub bietet zur Nutzung des Lifts eine Zehner- beziehungsweise 20er-Karte an. Erwachsene Nichtmitglieder zahlen dafür 3,50 beziehungsweise sechs Euro. Für Jugendliche zwischen sechs und 15 Jahren, die nicht im Verein sind, kosten die Karten drei beziehungsweise fünf Euro.Das nächste sportliche Großereignis ist am Sonntag, 18. Januar, am Dollberg geplant. Bei ausreichendem Schnee findet dort ein Lauf der Ski-Bezirksmeisterschaften Rheinland-Pfalz statt. ax

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