Landeskriminalamt Serie von gesprengten Geldautomaten gestoppt

Mainz · Lange sah es in Rheinland-Pfalz so aus, als ob die Zahl der Geldautomatensprengungen das Spitzenjahr 2018 noch übertreffen würde. Bis Sommer 2019 waren bereits 19 Geldautomaten gesprengt worden. Doch seit September haben diese Straftaten deutlich nachgelassen: Es gab noch eine versuchte und eine vollendete Sprengung, wie der rheinland-pfälzische LKA-Präsident Johannes Kunz der Deutschen Presse-Agentur in Mainz sagte.

Einzelheiten zum Ermittlungsstand in diesen Fällen nannte er nicht. Im gesamten Vorjahr waren es 26 Taten. Der rückläufige Trend sei aber nicht auf andere Bundesländer übertragbar, betonte Kunz. Was hat die Serie in Rheinland-Pfalz gestoppt?

Das Landeskriminalamt stehe in engem Kontakt mit den Geldinstituten und wirke mit an der Erstellung von Risikoanalysen, sagte Kunz. Neue Geldautomaten seien zudem schwerer zu sprengen. Von den rund 50 000 bis 60 000 Geräten in Deutschland stünden etwa 3500 in Rheinland-Pfalz. Möglicherweise hat auch die Verurteilung eines Bandenmitglieds vor dem Landgericht Mainz im Juni dieses Jahres abschreckend gewirkt. Das Landgericht Mainz hatte Ende Juni einen Beschuldigten zu 6,5 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Verfahren gegen drei andere Beschuldigten wurde nach ihrer Auslieferung aus den Niederlanden nach Karlsruhe abgegeben, heißt es bei der Staatsanwaltschaft in Mainz. Die Geldautomatensprengungen gehen nach Erkenntnissen der Ermittler in der Regel auf das Konto internationaler Banden, darunter viele Niederländer, aber auch gemischte Gruppen.

Die Zusammenarbeit der Ermittler über Bundesländer- und Staatengrenzen hinweg zeige ebenfalls Wirkung.

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