Schwerer Gasfuß, starke Nerven

Hahnweiler · Es war ein atemberaubender Krimi. Ein heißer Kampf um jede Sekunde. Ein Nervenspiel. Doch am Ende war er am Ziel. Rallyepilot Marijan Griebel aus Hahnweiler hat den Titel als Junioren-Europameister eingefahren.

 Marijan Griebel (rechts) und sein Co-Pilot Pirmin Winklhofer begießen den Titelgewinn. Foto: Opel Motorsport

Marijan Griebel (rechts) und sein Co-Pilot Pirmin Winklhofer begießen den Titelgewinn. Foto: Opel Motorsport

Foto: Opel Motorsport

Er hat es geschafft! Rallyefahrer Marijan Griebel ist Junioren-Europameister. In einem echten Krimi, den selbst Altmeister Alfred Hitchcock nicht dramatischer hätte inszenieren können, behielt der Opel-Werkspilot aus Hahnweiler bei der Rallye Liepaja in Lettland unter stärkstem Druck die Nerven.

Schon im Vorfeld war klar gewesen: Nur der Sieg bei dieser Schotter-Rallye würde Griebel den Europameistertitel bescheren. Und der 27-Jährige tat, was er tun musste. Nach 13 Wertungsprüfungen lag der Opel-Werkspilot ganze 4,7 Sekunden vor Miko-Ove Niinemäe. Der Este erhielt allerdings nachträglich noch 20 Strafsekunden und fiel so noch auf den dritten Rang zurück.

Durch den Sieg fing Griebel in der Endwertung, für die nur die besten vier von sechs Läufen zählen, seinen als Tabellenführer angereisten Teamkollegen Chris Ingram (England) noch ab. Der Pilot aus Hahnweiler ist damit der erste deutsche Rallye-Europameister seit Armin Kremer 2001. Im Ziel konnte der neue Titelträger seine Emotionen kaum zügeln. "Ich kann nicht in Worte fassen, was in mir vorgeht", jubelte Marijan Griebel. "Der Druck, hier unbedingt gewinnen zu müssen, und das gegen diese extrem starke Konkurrenz, war unglaublich. Wir wussten, wir müssen in jeder Prüfung voll angreifen und dürfen uns nicht den kleinsten Fehler erlauben. Und es war so knapp: Wir mussten bis zum letzten Meter alles geben - und haben dann nur noch gezittert, ob die Zeit reicht." Opel-Motorsport-Direktor Jörg Schrott war voll des Lobes über die Vorstellung seines Schützlings: "Was Marijan unter diesem brutalen Druck geleistet hat, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Er hat auch in Zeiten, als es nicht optimal für ihn lief, niemals aufgehört zu kämpfen."

Als Preis für den Gewinn der Junioren-EM darf Griebel vom 7. bis 9. Oktober mit einem Skoda Fabia R5, einem 280 PS starken allradangetriebenem Fahrzeug, an der Rallye Zypern teilnehmen. Dort wird er dann zum ersten Mal in der sogenannten "ERC1", der Topklasse für die schnellsten Fahrzeuge der EM, antreten.

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