Esel-Taxi im Arche-Dorf Ortsvorsteherin will auch Kühe für den Nahverkehr einspannen

Mörsbach · Bereits in diesem Jahr könnte in einem Zweibrücker Stadtteil das „Esel-Taxi“ anlaufen.

 Esel sind für die „ökologische Taxi-Fahrt“ in Zweibrücken-Mörsbach bereits fest eingeplant. Jetzt sollen auch Kühe vor den Karren gespannt werden. Denn was ein Esel kann, kann eine Kuh erst recht.

Esel sind für die „ökologische Taxi-Fahrt“ in Zweibrücken-Mörsbach bereits fest eingeplant. Jetzt sollen auch Kühe vor den Karren gespannt werden. Denn was ein Esel kann, kann eine Kuh erst recht.

Foto: picture alliance / dpa/Swen Pf“rtner

Bundesweites Echo findet der Vorstoß von Susanne Murer. Die Mörsbacher Ortsvorsteherin, die ein „Arche-Dorf“ mit einem „Esel-Taxi“ in dem Zweibrücker Stadtteil gründen möchte, hat nicht nur auf Facebook in ein Wespennest gestochen. Auch das Internet-Portal „t-online“ berichtete über die Pläne für ein „Esel-Taxi“. Innerhalb weniger Stunden kommentierten 140 Menschen aus der gesamten Republik das Vorhaben – viele ätzend und voller Ironie, einige hingegen begrüßten den ungewöhnlichen Vorstoß.

Murer hatte bereits zuvor im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, dass sie die Kritik gelassen sehe. Man dürfe sich gerne witzig äußern, es müsse ja nicht gleich ausfällig werden. Die Ortsvorsteherin, Mitglied der Grünen, zeigt sich selbstbewusst: Sie ist davon überzeugt, dass die „Esel-Taxis“ genauso zur Attraktion werden wie das geplante „Arche-Dorf“, das zahlreiche Tiere, unter anderem auch bedrohte Rassen, beherbergen soll.

Murer will nächsten Monat mit Vertretern der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) sprechen. Die GEH zeichnet für das Projekt „Arche-Dorf“ verantwortlich. Murer: „Momentan ist ja die Grüne Woche in Berlin, die läuft bis 28. Januar, Vertreter der GEH sind vor Ort.“ Daher müsse sie mit Gesprächen noch warten, im Februar soll es ans Eingemachte gehen.

Ein „Arche-Dorf“ könnte ihrer Meinung nach im Sommer 2019 in Mörsbach stehen, die „Esel-Taxis“ schon in diesem Jahr antraben. Wobei Murer überlegt, nicht nur Esel vor die Karren zu spannen: „Das könnten auch Kühe machen“, sagt sie. Das wäre genauso einen Attraktion, die Tiere seien hierfür auch geeignet.

Aus dem niedersächsischen Steinlah, wo 2009 das erste „Arche-Dorf“ in der Republik entstand, kommt eine mahnende Stimme. Hans-Jürgen Hesse, der gemeinsam mit anderen Hofbetreibern nahe Salzgitter das „Arche-Dorf“ führt, sagte: „Es braucht ganz schön viel Anlaufzeit, bis ein ,Arche-Dorf’ realisiert ist. Mörsbach sollte dafür drei Jahre Zeit einplanen.“ Da würde es also nichts mit dem von Murer geplanten Starttermin Sommer 2019.

 Esel sind für die ökologische Taxi-Fahrt im „Arche-Dorf“ in Zweibrücken-Mörsbach fest eingeplant. Jetzt sollen auch Kühe vor den Karren gespannt werden. Denn was ein Esel kann, kann eine Kuh erst recht.  Fotos: Pförtner/dpa, Berg/dpa

Esel sind für die ökologische Taxi-Fahrt im „Arche-Dorf“ in Zweibrücken-Mörsbach fest eingeplant. Jetzt sollen auch Kühe vor den Karren gespannt werden. Denn was ein Esel kann, kann eine Kuh erst recht. Fotos: Pförtner/dpa, Berg/dpa

Foto: dpa/Oliver Berg

Hesse begrüßte es, dass sich Mörsbach für bedrohte Arten einsetzen und Besuchern die Tiere näherbringen wolle. Er widersprach allerdings Murer, die gesagt hatte, sie müsse für das Vorhaben einen Verein gründen. Ein „Arche-Dorf“ sei kein Verein. Hesse zog eine positive Bilanz zu seinem „Arche-Dorf“ in Steinlah. Es kämen regelmäßig Erwachsene und Kinder, um die Tiere zu erleben. Ferner sei das jährliche Hoffest in Steinlah ein Erfolg. Die Arbeit lohne sich also.

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