Nordsaarlandstraße: raus aus der Sackgasse
Losheim am See · Aus Losheim kommt grundsätzliche Zustimmung zu den kürzlich vorgestellten Plänen zur „neuen“ Nordsaarlandstraße.
Die Gemeinde Losheim am See begrüßt den erneuten Vorstoß zur Realisierung einer Umfahrung von Merzig, den der Merziger Bürgermeister Marcus Hoffeld (CDU) und sein Beigeordneter Dieter Ernst (SPD) vor kurzem öffentlich gemacht hatten. Zugleich mahnt der Losheimer Bürgermeister Lothar Christ in einer Erklärung allerdings: Mit einer neuen Strecke zwischen der L 158 und dem Kreisel Auf der Haardt, wie Hoffeld und Ernst es vorgeschlagen hatten, wäre eine Anbindung der Hochwaldregion an die A 8 noch nicht zu schaffen. "Ohne eine deutliche Investition in die Vergissmeinnicht-Straße vom kleinen Potsdamer Platz bis Mettlach stellt sie nämlich keinerlei Alternative dar. Und die Autos aus dem Hochwaldraum werden nach wie vor über Bachem, Brotdorf und durch die Merziger Innenstadt fahren oder sich eine Alternative durch das Haustadter Tal suchen", findet Christ.
Grundsätzlich begrüßt der Losheimer Bürgermeister die neueste Initiative zur Realisierung der Nordsaarlandstraße. Allerdings gibt Christ zu bedenken: "Der jetzige Vorschlag von Merzig ist nicht neu. Ein Bürger aus dem Landkreis hatte ihn 2014 an die Bürgermeister des Kreises geschickt, und er wurde bereits 2004 im Rahmen eines Gutachtens zur Umsetzung der Nordsaarlandstraße eingehend untersucht."
Eine Verbindung zwischen der Ortsumgehung Besseringen und der L 158 (Vergissmeinnichtstraße) als Nordumfahrung von Merzig zu schaffen, die technisch machbar und auch naturschutzrechtlich genehmigungsfähig ist, wäre aus Sicht von Christ prinzipiell eine Möglichkeit, das Projekt aus der Sackgasse herauszubringen. Im Gegensatz zum letzten Vorschlag der Bürgerinitiative "Nordsaarlandstraße jetzt" verschiebt sich bei dem aktuellen Vorschlag die Verbindung zwischen den beiden Straßen bis vor die Tore von Mettlach. Christ: "Aus der Nordumfahrung von Merzig wird eine Ortsumgehung von Mettlach."
In dem Abschlussbericht der bislang einzigen Verkehrsuntersuchung zur Nordsaarlandstraße aus dem Jahre 2004 trage diese Trasse deshalb auch den Namen "Querspange Mettlach". Aus Sicht von Christ ist es verständlich, dass der Bürgermeister von Mettlach auch aus diesen Gründen den Vorschlag uneingeschränkt unterstützt, da sie für Mettlach, aber auch für den Losheimer Ortsteil Britten deutliche Vorteile bringen würde. "Zweifellos vermeidet er für Merzig die Konflikte mit der Bundeswehr und mit der Brotdorfer Bevölkerung im Bereich der Mettlacher Straße", hält Christ fest. Und: "Dies ist alles legitim, doch stellt diese Route keinen wesentlichen Vorteil für die Menschen aus dem Hochwald und die Anwohner von Merzig dar, weil die Umleitung zu weit ist und kaum Zeitersparnisse bringt." Dies sei bereits das Ergebnis der Verkehrsuntersuchung vom April 2004. Daher hält Christ es für unerlässlich, auch die L 158 verkehrstechnisch aufzuwerten, damit diese Route für die Verkehrsteilnehmer aus dem Hochwaldraum attraktiv werden kann.
Christ: "Wenn man die Verkehrsprobleme des Landkreises lösen will, geht es nur über eine konzentrierte Aktion, in die alle Kommunen, der Landkreis und vor allem das Land einbezogen sind." Von daher erwarte die Gemeinde Losheim am See ein Signal der Landesregierung, "ob dieses wichtige, seit weit über zwei Jahrzehnten diskutierte Projekt eine neue Chance hat - oder bleibt die Nordsaarlandstraße eine Straße gleich einem Phantom, dem man vergeblich nachjagt", bekräftigt der Losheimer Bürgermeister abschließend.