Neuer Name, gleicher Auftrag - Fallschirmjägertruppe in der Region wird umstrukturiert

Zweibrücken · Bei einem feierlichen Appell wurden gestern in Zweibrücken die drei Luftlandebataillone in der Region aufgelöst. Gleichzeitig wurden die ehemaligen Truppenteile der alten Saarlandbrigade in die neu in Dienst gestellte Luftlandebrigade 1aufgenommen. Auch diese soll künftig den Beinamen „Saarland“ tragen.

 Über 1000 Fallschirmjäger nahmen gestern am Auflösungsappell ihrer Bataillone teil. Foto: Jörg Jacobi

Über 1000 Fallschirmjäger nahmen gestern am Auflösungsappell ihrer Bataillone teil. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Ein Kapitel der Geschichte der deutschen Luftlandetruppe endete gestern im Zweibrücker Westpfalzstadion. Um 14.30 Uhr wurden die Truppenfahnen der Fallschirmjägerbataillone 261 aus Lebach, 263 aus Zweibrücken und des Luftlandeunterstützungsbataillons 262 aus Merzig bei einem Appell mit über 1000 Soldaten eingerollt. Der Kommandeur der Luftlandebrigade 1, Oberst Stefan Geilen, stellte somit die Luftlandebrigade 26 "Saarland " außer Dienst.

Kurze Zeit später begann ein neues Kapitel. Der Kommandeur der Division Schnelle Kräfte, Generalmajor Eberhard Zorn, stellte die Luftlandebrigade 1 offiziell in Dienst. Dazu gehören die Fallschirmjägerregimenter 31 in Seedorf in Niedersachsen und 26 in Zweibrücken . Sitz des Stabes der neuen Brigade ist die Saarlouiser Graf-Werder-Kasserne. Regiments-Kommandeur Oberstleutnant Andreas Steinhaus entrollte mit Zorn die neue Truppenfahne.

"Die Form wechselt, der Geist bleibt", sagte Oberst Geilen zum Abschluss seiner Ansprache. Das Fallschirmjägerregiment 26 entstehe "nicht aus dem Nichts". Es könne zurückgreifen auf das Personal, das Material "aber auch auf den Geist und die Tradition" der bisherigen Bataillone 261, 262 und 263. Geilen erinnerte die zahlreichen Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Armee an die Geschichte der drei Einheiten. Dazu zählten in den letzten Jahrzehnten Auslandseinsätze in Somalia, Kosovo, Kongo und vor allem in Afghanistan. Die Einheiten verbinde "die besondere Einsatzbereitschaft" und die Integration in die Garnisonsstädte im Saarland und der Pfalz. "Sie werden die Tradition und das Selbstverständnis der Fallschirmjäger in die neue Struktur mitnehmen", sagte Geilen.

"Das ist der letzte Schritt der aktuellen Neuausrichtung der deutschen Fallschirmjägertruppe", erklärte Generalmajor Zorn. Er bestätigte, dass die Luftlandebrigade 1 den Beinamen "Saarland " behalte, den auch schon die alte Luftlandebrigade 26 trug. Auch der Auftrag für militärische Evakuierungsoperationen bleibe gleich. Neu sei "ein neuer, im Heer einzigartiger Auftrag: die Aufstellung eines deutsch-niederländischen luftbeweglichen Gefechtsverbands." Diesen Auftrag werde das Fallschirmjägerregiment 26 in Zweibrücken erhalten.

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