Naturhistorisches Museum in Mainz Wunder der Urzeit im Nachbarbundesland

Mainz · Das Naturhistorische Museum in Mainz öffnet nach jahrelangen Umbauten an diesem Wochenende wieder seine Türen.

 Blickfang im wiedereröffneten Naturhistorischen Museum Mainz ist das viereinhalb Meter hohe Modell eines zehn Millionen Jahre alten Hauerelefanten

Blickfang im wiedereröffneten Naturhistorischen Museum Mainz ist das viereinhalb Meter hohe Modell eines zehn Millionen Jahre alten Hauerelefanten

Foto: dpa/Ines Klose

Nach mehrjährigen Umbauarbeiten wird das Naturhistorische Museum in Mainz am Wochenende mit einer neuen Paläontologischen Dauerausstellung wiedereröffnet. Der für acht Millionen Euro umgestaltete Museumsbereich zeigt die Erdgeschichte des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz anhand von rund 2000, teilweise weltweit einzigartigen Fossilien. Außerdem hat das Museum von dem katalonischen Bildhauer Ramon Lopéz eine Reihe aufwendig gestalteter Tier-Rekonstruktionen anfertigen lassen. Blickfang der Sammlung ist das viereinhalb Meter hohe Modell eines urzeitlichen Hauerelefanten.

„Bis auf wenige Ausnahmen handelt es sich um Funde aus Rheinland-Pfalz“, erklärte Museumsdirektor Bernd Herkner am Donnerstag bei einer Presseführung durch die neue Ausstellung. Auf dem Gebiet des Bundeslandes gebe es gleich mehrere „Fossilienlagerstätten von Weltrang“ - darunter die „Dinotheriensande“ von Eppelsheim bei Alzey. Nahe der rheinhessischen Ortschaft wurden in Sandgruben bereits im 19. Jahrhundert sehr viele Fossilien in den Ablagerungen des Ur-Rheins gefunden, darunter viele, rund zehn Millionen Jahre alte Überreste riesiger Hauerelefanten.

Bedingt durch Klimaveränderungen waren in verschiedenen Zeitaltern auch Seekühe oder Wollnashörner in der Region heimisch. Auch deren Fossilien wurden in Rheinland-Pfalz gefunden. Das Museum verfügt außerdem über die einzigen bekannten Überreste eines möglicherweise bis zu zweieinhalb Meter langen Meeresskorpions – des mutmaßlich größten Gliederfüßers der Erdgeschichte. Dessen Fossilien waren in einem Steinbruch bei Prüm entdeckt worden. Im Zuge der Umbauarbeiten musste das Museum zuletzt für elf Monate komplett geschlossen werden. Neben der neuen Dauerausstellung gibt es im Untergeschoss nun auch einen neu gestalteten Bereich für Besuchergruppen. „Wir haben jetzt eine echte Praline“, sagte die Mainzer Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD). Stadt und Museumsleitung wollen nun ein Konzept erstellen, um weitere Teile des Museums umzugestalten, die sich im ehemaligen Mainzer Klarissenkloster befinden und Herkners Worten zufolge nicht mehr modernen Ansprüchen genügen.

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