Modelle aus der Weltkirche als Vorbild

Kreis Neunkirchen · In einem Kooperationsprojekt, an dem auch die Pfarrei St. Marien Neunkirchen teilnimmt, sollen Wege gesucht werden, wie man mit niedrigschwelligen Angeboten christliche Gemeinschaft leben kann, zum Beispiel mit einem Kirchenladen.

 In der Pfarrei St. Marien – hier die Marienkirche – ist derzeit die Pfarreienentwicklung ein großes Thema. foto: Kirchengemeinde

In der Pfarrei St. Marien – hier die Marienkirche – ist derzeit die Pfarreienentwicklung ein großes Thema. foto: Kirchengemeinde

. Wie soll Kirche in Zukunft aussehen? Wie kann Kirche vor Ort lebendig sein? Drei Gemeinden machen sich in einem Projekt des Bistums Trier auf den Weg, um diese Fragen für sich zu beantworten - und dabei auch Anregungen, Ideen und Erfahrungen aus anderen Regionen und Ländern einzubeziehen. So heißt es jetzt in einer Pressemitteilung des Bistums Trier. "Lokale Kirchenentwicklung mit weltkirchlichen Impulsen" ist das bis 2017 angesetzte Projekte überschrieben. Mit dabei sind die Pfarrei St. Marien Neunkirchen , die Pfarrei Bingerbrück sowie die Pfarreiengemeinschaft Bernkastel-Kues. Bei dem Projekt setzten die Teilnehmenden sich auseinander mit bereits bestehenden Modellen aus der Weltkirche - etwa den Basisgemeinden aus Lateinamerika, oder den "fresh expressions" aus England. Formen, bei denen niedrigschwellig christliche Gemeinschaft gelebt werden soll. Im Laufe des Projekts empfangen die Gemeinden weltkirchliche Gäste vor Ort, die ihre Erfahrungen einbringen. Zudem nehmen die Projektpartner teil an Lern- und Begegnungsreisen sowie Studien- und Praxistagen - immer wieder im Austausch mit den anderen Projektteilnehmern, und begleitet vom Bistum Trier .

"Wir wollen das Signal geben, dass Aufbrüche von Gemeinde- und Kirchenbildung gewünscht sind", erklärt Gundo Lames vom Bistum Trier . Das zeige auch die Synode des Bistums. Bistumsentwicklung und die Erfahrungen aus der Weltkirche könnten ineinander greifen. Das sieht auch Andrea Tröster von der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier so: "Die weltkirchlichen Erfahrungen können anregen und bereichern, um Kirche bei uns zugestalten." Es könne eine neue Perspektive gewonnen und daraus eigene Schritte in die Zukunft entwickelt werden.

"Das Projekt ist eine große Chance", erklärt Helga Veit aus der Pfarrei Neunkirchen . Mit einem aus sechs Personen bestehendem Projektteam hat sie sich entschlossen, teilzunehmen. "Veränderung ist bei uns in der Stadt nötig", erklärt Veit. Denn auch das Leben in der Stadt hätte sichin den letzten Jahrzehnten verändert. Probleme wie Armut oder Vereinsamung müssten verstärkt aufgegriffen werden. "Wir müssen mehr auf den Menschen schauen", sagt sie. Und ihm nahe sein, "wahrgenommen werden". Etwa durch einen Kirchenladen im Zentrum der Stadt, an dem Menschen vorbeikommen, zum Reden, Kaffeetrinken oder um Hilfe zu erhalten. Bei dem Weg in die Zukunft auf die Weltkirche zu schauen, hält Veit für eine gute Idee. "Denn wir sind Teil eines Puzzles." Man müsse dabei auch das Gesamtbild betrachten.

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