Stabile Wertanlage gesucht Corona treibt die Saarländer zum Gold

Trier/Saarbrücken · Es gibt sie vereinzelt schon, die Leute, die ihren Goldschmuck aus finanziellen Nöten verkaufen. Aber noch werden mehr Barren und Münzen gekauft – weil Gold in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragt ist.

 Ein Plakat im Schaufenster der Saarbrücker Filiale der Rheinischen Scheidestätte GmbH wirbt für den Ankauf von Gold und anderen Edelmetallen. Im Zuge der Corona-Krise legen sehr viele Menschen Geld in Gold und Silber an.

Ein Plakat im Schaufenster der Saarbrücker Filiale der Rheinischen Scheidestätte GmbH wirbt für den Ankauf von Gold und anderen Edelmetallen. Im Zuge der Corona-Krise legen sehr viele Menschen Geld in Gold und Silber an.

Foto: dpa/Oliver Dietze

In der Corona-Krise treibt es mehr Kunden zu Goldhändlern und zu Pfandleihhäusern: Nicht, weil diese aus Geldnöten Edelmetalle verkaufen oder Gegenstände beleihen wollten. „Bei uns wird vor allem gekauft: Goldbarren, Goldmünzen, Silberbarren“, sagt die Sprecherin der Rheinischen Scheidestätte GmbH, Corinna Koerfer, in Düsseldorf. Und zwar so reichlich, dass die Goldlager in ihren Niederlassungen in Trier, Saarbrücken, Köln, Berlin, Düsseldorf und Münster „fast leergekauft“ sind. „Wir können derzeit nur bestellen“, sagt sie. „Die Leute haben in der Krise Angst. Sie sind verunsichert.“ Keiner wüsste, was wirtschaftlich noch passiere. „Viele glauben, dass Gold nachher das Einzige ist, was noch etwas wert ist“, sagt Koerfer. Man versuche vor Ort dieser Annahme entgegenzuwirken, aber: „Die Kunden haben uns vor dem Lockdown die Bude eingerannt. Sie wollten unbedingt vom Euro weg in Edelmetalle rein.“ Gekauft werde alles - von einem Gramm Gold (gut 64 Euro) bis zu einem Kilo (knapp 54 000 Euro).