Land unter in Zweibrücker Schule

Zweibrücken · Offenbar aus purer Zerstörungslust haben Unbekannte in einem Zweibrücker Schulgebäude gewütet. Die Täter drangen am Wochenende in das Gebäude ein und setzten drei Stockwerke unter Wasser. Die Feuerwehr pumpte das Wasser stundenlang ab.

 Die Feuerwehr brauchte vier Stunden, um das Wasser wieder aus den Räumen der Schule zu Pumpen. Foto: Feuerwehr

Die Feuerwehr brauchte vier Stunden, um das Wasser wieder aus den Räumen der Schule zu Pumpen. Foto: Feuerwehr

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Zweibrücken wird von einem extrem schweren Fall von Sachbeschädigung erschüttert: Unbekannte Täter sind in der Nacht zu Samstag in die zur Zeit leerstehende Herzog-Wolfgang-Realschule eingebrochen und haben das Gebäude regelrecht unter Wasser gesetzt. Laut Mitteilung der Polizei hebelten die Täter die Eingangstür an der Schule auf; im Treppenhaus rissen sie mehrere Feuerlöscher aus den Halterungen und versprühten den Inhalt auf Gegenstände und den Boden. Ferner zogen sie Feuerlösch-Schläuche aus den im Gebäude angebrachten Löschkästen und drehten die Wasserhähne auf. Das Wasser lief dann die ganze Nacht durch das Gebäude . Fatalerweise bemerkte der Hausmeister der Herzog-Wolfgang-Realschule erst am Samstagvormittag, was geschah. Wie die Zweibrücker Feuerwehr auf Nachfrage sagte, schlug der Hausmeister bei der Wehr mittags kurz nach zwölf Uhr Alarm: Die Schule stehe unter Wasser. 26 Feuerwehrleute rückten aus. Ihnen bot sich ein verheerendes Bild: "Das Wasser war vom dritten bis in den ersten Stock gelaufen, drei Stockwerke standen unter Wasser. Zum Teil stand das Wasser bis zu zehn Zentimeter hoch in den Klassensälen und Fluren", sagte ein Sprecher der Feuerwehr gegenüber der Zeitung "Pfälzischer Merkur". Die Helfer benötigten rund vier Stunden, bis das Wasser abgepumpt war. Die Schule bot auch gestern noch ein Bild der Verwüstung: Überall lag Dreck und Schlamm herum, Tapeten wölbten sich, das Fußbodenparkett ist beschädigt, Decken sind nass. Die Schadenshöhe könne noch nicht beziffert werden, erklärte die Feuerwehr. Das Vorgehen der Täter sei in dieser Radikalität erschreckend. "Ich kann mich nicht an einen vergleichbaren Fall von Vandalismus in Zweibrücken in den letzten Jahren erinnern", sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Auch die Polizei konnte noch keine konkreten Angaben zur Schadenshöhe machen. "Wir müssen erst noch das genaue Ausmaß des Schadens feststellen", hieß es beim Polizeipräsidium Kaiserslautern. Der Schaden sei auf jeden Fall "enorm".

Die Stadt Zweibrücken hat eine Einbruch-, Diebstahl-, Vandalismusversicherung, die bei Schäden von beweglichen Gegenständen greift. Laut Stadtsprecher Heinz Braun wird geprüft, ob das auch bei Gebäudeschäden gilt. Am Sonntag hätten Mitarbeiter des Bauamts das Gebäude in Augenschein genommen. "Die Statik ist nicht gefährdet", sagte Braun. "Es ist unschön, dass sich Menschen zu solchen Taten hinreißen lassen", sagte der Zweibrücker Oberbürgermeister Kurt Pirmann bei der Begehung. Eine genaue Schadenshöhe konnte noch nicht genannt werden. "Wir müssen zum Beispiel schauen, ob der Parkettfußboden erneuert werden muss." Das gleiche gelte für Wände und Decken. Betroffen seien acht Räume im ersten und zweiten Obergeschoss.

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