Konzertveranstalter darf Titel „Rock am Ring“ behalten

Koblenz · Konzertveranstalter Marek Lieberberg kann das traditionsreiche Musikfestival "Rock am Ring" auch anderswo als am Nürburgring über die Bühne gehen lassen. Er will nach eigenen Angaben bis Mitte September entscheiden, ob "Rock am Ring" künftig in Mönchengladbach oder Mendig bei Koblenz steigt.

Das Oberlandesgericht Koblenz entschied am Freitag, dass Lieberberg allein mit dem Titel werben und ein Festival mit diesem Namen veranstalten darf (Az.: 6 U 850/14). Er muss dafür nicht den früheren Geschäftspartner, die Nürburgring GmbH, fragen. Die Richter hoben eine einstweilige Verfügung für die Titelrechte auf. Der Nürburgring ist dagegen der Ansicht, der Titel gehört beiden Seiten. Neuer Rechtsstreit droht.

Das Festival fand seit 1985 mit kurzer Pause an der Rennstrecke in der Eifel statt. Nach der Insolvenz bekam der Ring im Frühjahr einen neuen Eigner, den Autozulieferer Capricorn. Lieberberg konnte sich mit ihm nicht auf eine Fortsetzung des Festivals in der Eifel einigen. Das Landgericht Koblenz hatte entschieden, dass Lieberberg kein Festival mit dem Namen "Rock am Ring" organisieren darf, wenn die Nürburgring GmbH nicht Ja dazu sagt. Die Begründung: Die Rechte am Titel gehörten beiden Seiten.

Dagegen hatte Lieberberg Berufung eingelegt. Er nahm das Urteil mit Erleichterung auf. "Ich empfinde es als ein Stück Gerechtigkeit, das von mir erfundene Festival nunmehr unter seinem Namen an einem neuen Schauplatz weiterzuführen", erklärte er. Die Nürburgring GmbH will die schriftliche Begründung des Gerichts abwarten und dann prüfen, ob sie Klage in einem Hauptverfahren einreichen wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort