Sie schreibt ihre eigenen Texte und komponiert die Musik. Für eine Musikerin in Kuba vollkommen unmöglich, sagt Mercedes, da in einer kubanischen Band das Repertoire vom Bandleader zusammengestellt werde. "In Kuba ist das Spektakuläre sehr wichtig", verrät die Sängerin. Eine Ballade braucht viel Pathos und die Tanzmusik soll unendlich mitreißend sein. "Jeder Musiker und die Band insgesamt muss regelmäßig von einer staatlichen Kommission bewertet werden", erzählt Mercedes. Nach dieser Einstufung richte sich der monatliche Verdienst jedes Mitglieds und die Art der Auftrittsangebote. Auch ihre wurde geprüft und "für würdig befunden" in einer professionellen Band zu singen.

1992 beendete Mercedes ihre Ausbildung und spielte mit der Band "Spectrum" in einem Touristenzentrum. Dort lernte sie ihren späteren Mann kennen, einen 20 Jahre älteren Deutschen, den sie ein Jahr später heiratete. Mit ihm flog sie nach Gelsenkirchen, wo sie sich niederließ und die deutsche Sprache lernte. Doch die kulturellen und persönlichen Unterschiede zwischen den beiden waren zu deutlich, und schließlich ließ sich die gebürtige Kubanerin scheiden. Zurück nach Kuba verschlug es sie 1999, wo sie mit ihrem heutigen Lebensgefährten Cae Davis Stücke für das Debütalbum "Mundo Nuevo" aufnahmen. Dabei lernte Cae Addys` Familie kennen und verbrachte eine Zeit voller Gegensätze. Denn das Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln war ihm damals als Ausländer verboten und Addys durfte nicht in internationale Hotels und Tourismuszentren. Sie waren ständig auf die Hilfe unerschrockener Kubaner angewiesen, was auch für die Aufnahmen der Songs galt. Zwischenzeitlich wurden ihnen die Pässe abgenommen und am nächsten Tag (nach Intervention der Deutschen Botschaft) mit Entschuldigung zurückgegeben.

2001 erschien "Mundo Nuevo" (neue Welt) und die Mercedes gab im ersten Jahr über 100 Konzerte in 16 Ländern, unter anderem mit Legenden wie Ringo Starr, Eric Clapton und Bob Geldof.

Addys nahm das erste Mal Gesangsunterricht bei einer Opernsängerin, begann Bass zu spielen, während ihre Tochter Lia die Liebe zur Geige entdeckte. Ende 2008 kehrte die Familie nach Deutschland zurück und fand im Ruhrgebiet ein neues Zuhause.

2012 erschien das Album "Addys". "Ich hatte meinen Stil, meine Musik gefunden", erinnert sich die Sängerin. Mit "Sabado Roto" lief erstmals auch eine Single regelmäßig im deutschen Radio. 2014 folgte "Locomotora a Cuba", dessen Songs gemeinsam mit dem Gitarristen Pomez di Lorenzo entstanden, der heute fester Bestandteil der Band ist.

Kartenpreise im Vorverkauf: 34 Euro (Sitzplatz), 29,60 Euro (Stehplatz). Tickets online: www.ticket-regional.de;www.station-k.de .