Zoos im Saarland und Rheinland-Pfalz Katzenbären und Känguru: Tierparks waren 2019 gut besucht

Landau · Mit den sinkenden Temperaturen ziehen die Tierparks und Zoos der Region eine Bilanz.

 Im Juni sind diese Katzenbären-Zwillinge in Neuwied zur Welt gekommen. Die hoch bedrohte Tierart zählt zu den Attraktionen des Zoos. In Neunkirchen blickte das Albino-Känguru erstmals aus dem Beutel.  Foto: Frey/dpa/Monsieurmaurice

Im Juni sind diese Katzenbären-Zwillinge in Neuwied zur Welt gekommen. Die hoch bedrohte Tierart zählt zu den Attraktionen des Zoos. In Neunkirchen blickte das Albino-Känguru erstmals aus dem Beutel. Foto: Frey/dpa/Monsieurmaurice

Foto: dpa/Thomas Frey

Trotz Hitze und Trockenheit im Sommer: Befragte Tierparks in Rheinland-Pfalz und im Saarland sind mit der auslaufenden Saison insgesamt zufrieden. Die Furcht mancher Betreiber, ein Zoobesuch sei altmodisch und reize die heutige Generation nicht mehr, scheint sich jedenfalls nicht zu bestätigen.

Eher im Gegenteil: Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) registriert ein steigendes Interesse. So gingen 2018 in Deutschland mehr Menschen in Tierparks als im Jahr zuvor: Der VdZ zählte bei seinen Mitgliedern 34,9 Millionen Besucher (2017: 31 Mio). Und da waren die neuen Berliner Zuschauermagneten, die beiden Pandas, noch nicht einmal auf der Welt.

Gleichwohl verstummt auch nicht die Diskussion über das Tierwohl in Zoos. 2018 ergab aber eine Forsa-Umfrage, dass 81 Prozent der Deutschen zoologische Gärten und Tierparks in Deutschland gutheißen. „Zoos sind heute allein durch die weltweite Gefährdung der Artenvielfalt wichtiger als je zuvor“, meinte Volker Homes vom VdZ.

Ein Beispiel dafür könnte der Zoo Neuwied sein. Hier ist der Nachwuchs der Katzenbären, einer hoch bedrohten Tierart, eine neue Attraktion. „16 Jahre haben wir darauf warten müssen“, erzählte Direktor Mirko Thiel.

Auch in Neunkirchen lockt ein Neuankömmling Besucher an: ein Albino-Känguru, das zwar 2018 geboren wurde, aber erst 2019 zum ersten Mal aus dem Beutel schaute. „Das hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt“, sagte Tierpädagoge Christian Andres. Auch der erste Alpaka-Nachwuchs seit etlichen Jahren im Zoo habe Besucher begeistert. Und zwei helle Löwen, die vorübergehend in Neunkirchen untergebracht sind, locken Gäste an.

Auch Landau widmet sich dem Schutz seltener Arten. Mit Hochdruck arbeitet der dortige Zoo an der Fertigstellung einer neuen Anlage für bedrohte Tierarten der Philippinen - etwa Prinz-Alfred-Hirsche oder Visayas-Mähnenschweine. In Landau verlief die Saison insgesamt zufriedenstellend. „Die Besucherzahlen liegen über dem Vergleich der vergangenen zwei Jahre“, sagte Direktor Jens-Ove Heckel.

Nicht leicht war es hingegen im Jahr eins nach Überschwemmungen und Verwüstungen für den Eifel-Zoo in Lünebach. Bauarbeiten standen im Fokus, wie Ken Reise vom Zoo-Team sagte. Es seien aber auch bereits etliche Besucher auf das Gelände gekommen, das in zwei großen Teilen wieder eröffnet worden ist. Im nächsten Frühjahr soll die neue Großraubkatzen-Anlage in Betrieb genommen werden. Ein Unwetter am 1. Juni 2018 hatte den Eifel-Zoo verwüstet und einen Millionenschaden angerichtet.

Das Wetter spielte auch 2019 eine wichtige Rolle. „Zum Glück ist es nicht so lange so heiß wie letztes Jahr“, sagte Direktor Thiel in Neuwied. Thiel ist nicht unzufrieden. „Wir bewegen uns bei den Zahlen im oberen Durchschnitt. Pro Jahr haben wir schätzungsweise 200 000 bis 250 000 Besucher. Bei weiterhin gutem Wetter könnten es in diesem Jahr 250 000 Besucher werden.“

 Das Neunkircher Albino-Känguru blickte erstmals aus dem Beutel.

Das Neunkircher Albino-Känguru blickte erstmals aus dem Beutel.

Foto: Bitte bei Veroeffentlichung als/Photo - Monsieur de Maurice by D

Auch der Zoo Neunkirchen ist mit dem Sommer „ganz zufrieden“. Die Entwicklung lasse erwarten, dass die Besucherzahl vom vergangenen Jahr mit insgesamt rund 155 000 getoppt werde, wie Tierpädagoge Christian Andres sagte. „Wir hoffen, dass wir im Herbst noch eine Schippe drauflegen können.“ Neu eröffnet wurden eine Anlage für Fossa-Raubkatzen, ein Steinkauz-Zentrum und zwei Vogel-Volieren.

(dpa)
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